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MedTech-News
28. Oktober 2024
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Wir brauchen eine eigenständige MedTech-Strategie!
Noch ist die KMU-geprägte Medizintechnik-Branche am Standort Deutschland stark. Aber sie braucht dringend bessere Rahmenbedingungen, damit die Investitionen auch in Zukunft hier stattfinden und weitere neue Arbeitsplätze entstehen. Unser Vorsitzender Mark Jalaß forderte deshalb auf der BVMed-Jahrespressekonferenz „eine eigenständige MedTech-Strategie mit einem ressortübergreifend abgestimmten Maßnahmenkatalog“. Dazu gehören: die MDR verbessern, Innovationen fördern, Resilienz erhöhen und Ambulantisierung stärken.
Das Thema MDR-Verbesserungen sorgt derzeit fast täglich für Schlagzeilen. Das Europäische Parlament hat in der vergangenen Woche eine Resolution verabschiedet, die die Kommission unter Druck setzt. Und auch der Ministerrat will sich in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema befassen. Analysen zu den MDR-Schwachpunkten hat es genug gegeben. Konkrete Lösungen liegen auf dem Tisch. Wir fordern, dass die Kommission innerhalb der ersten 100 Amtstage ein Verbesserungspaket vorlegt.
Weitere Themen auf der Jahres-PK und in diesem Newsletter (dem wir ein Facelift gegönnt haben): der Ergebnisbericht zum Projekt „MedTech-Digital 2035“ und ein Update zum heiklen Thema Implantateregister und EPRD.
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Jahres-PK
BVMed-Vorsitzender Mark Jalaß fordert eigenständige MedTech-Strategie der Bundesregierung
Der neue BVMed-Vorstandsvorsitzende Mark Jalaß fordert von der Bundesregierung eine eigenständige MedTech-Strategie mit ressortübergreifend abgestimmten Maßnahmen. „Das im Koalitionsvertrag enthaltene Versprechen, den MedTech-Standort Deutschland zu stärken, muss endlich umgesetzt werden. Wir brauchen ein klares Bekenntnis der Politik zum Medizintechnik-Standort Deutschland. MedTech muss in allen Versorgungsbereichen und Reformvorhaben berücksichtigt werden“, sagte Jalaß auf der Jahrespressekonferenz des MedTech-Branchenverbandes in Berlin.
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Branche
BVMed-Herbstumfrage: MedTech-Branche unter Druck, Branche bleibt aber Jobmotor
Die BVMed-Mitgliedsunternehmen erwarten für 2024 nur noch einen Umsatzanstieg von 1,2 Prozent in Deutschland. Das ist gegenüber dem Vorjahreswert von 4,8 Prozent ein dramatischer Rückgang. Die erwartete weltweite Umsatzentwicklung schneidet mit einem Plus von 3,5 Prozent deutlich besser als die Inlandsentwicklung ab. Das sind Ergebnisse der BVMed-Herbstumfrage. Aufgrund der anhaltenden Kostensteigerungen erwarten nur noch 10 Prozent der BVMed-Mitglieder in diesem Jahr Gewinnsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Die Folge: Investitionen am Standort Deutschland gehen zurück. Der Innovationsklima-Index des BVMed bleibt auf einem Tiefpunkt. Trotzdem bleibt die Branche, die für 265.000 Arbeitsplätze in Deutschland steht, weiter ein Jobmotor.
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Lage der Branche
Ergebnisse der BVMed-Herbstumfrage 2024
Wie ist die aktuelle Lage der Medizintechnik-Branche? Der BVMed führte bei seinen Mitgliedsunternehmen im August und September 2024 eine umfassende Online-Befragung mit insgesamt 28 Fragen durch.
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64 Prozent der befragten BVMed-Mitglieder rechnen in diesem Jahr mit einem besseren Umsatzergebnis in Deutschland als im Vorjahr. Das reicht bei weitem noch nicht an die Erwartungswerte vor der Coronapandemie heran. Von einem Umsatzrückgang gehen 21 Prozent der befragten Unternehmen aus. 9 Prozent erwarten sogar Umsatzrückgänge im zweistelligen Bereich. Aus den gewichteten Umsatzangaben der BVMed-Unternehmen ergibt sich im deutschen Markt ein erwarteter Umsatzanstieg von nur noch 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ist im Vergleich zum Vorjahreswert - plus 4,8 Prozent - ein dramatischer Rückgang. Die erwartete weltweite Umsatzentwicklung schneidet mit einem Plus von 3,5 Prozent besser als die Inlandsentwicklung ab, bleibt aber auch deutlich unter dem Vorjahreswert von 6,4 Prozent.
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Digitalstrategie
BVMed legt Digital-Vision 2035 vor / Stamm: „Datenbasierte Steuerung mit Medizintechnik kann die Gesundheitsversorgung verbessern“
Der BVMed will mit Blick auf die Zukunft der Gesundheitsversorgung ein drittes, digitales Versorgungslevel etablieren. „Ziel einer datengetriebenen Gesundheitsversorgung muss sein, digital erfasste Informationen zu nutzen, um Patient:innen in die geeignete Versorgungsebene zu steuern. Diese dann zielgerichtete Ebene für die Versorgung kann stationär, ambulant oder auch digital durch geeignete Fachkräfte sein“, sagte die stellvertretende BVMed-Vorstandsvorsitzende Dorothee Stamm bei der Vorstellung des Projekts „MedTech digital 2035 – Vision des digitalen datenbasierten Versorgungskosmos aus Sicht der Medizintechnik-Branche“.
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Datennutzung
Ergebnisbericht "Digitale Medizintechnik im Gesundheitssystem 2035: Datengetriebener Versorgungskosmos"
"Im Gesundheitssystem des Jahres 2035 hat die datenbasierte Medizintechnik einen neuen Level zielgerichteter und unmittelbarer Versorgung geschaffen und geholfen, Fachkräfte dort einzusetzen, wo sie am meisten gebraucht werden." Diese Vision eines datengetriebenen Versorgungskosmos 2035 ist das Ergebnis eines Projekts des BVMed-Arbeitskreises Digitalisierung. Ziel einer datengetriebenen Gesundheitsversorgung muss sein, digital erfasste Informationen zu nutzen, um Patient:innen in die geeignete Versorgungsebene zu steuern. Diese dann zielgerichtete Ebenen für die Versorgung können stationär, ambulant oder auch digital durch geeignete Fachkräfte sein. Diese gezielte datenbasierte Steuerung könnte einen echten Qualitätssprung bedeuten und Fachkräfte dort einsetzen, wo sie gebraucht werden.
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Gelenkersatz
Irrweg beim gesetzlichen Implantateregister / Marc Michel: „EPRD ist die Blaupause“
Der BVMed sieht das gesetzliche Implantateregister (IRD) im Bereich des Hüft- und Kniegelenkersatzes auf einem Irrweg. „Wir benötigen auch weiterhin umfassende Daten zur Performance unserer Endoprothesen auf Implantat- und Klinik-Ebene, um unsere Produkte im Markt und der Patientenversorgung halten zu können“, sagte der stellvertretende BVMed-Vorstandsvorsitzende Marc Michel auf der Jahrespressekonferenz des Branchenverbandes in Berlin. Die Erfolgsgeschichte des Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD) – seit über 12 Jahren gemeinsam geschrieben von Krankenkassen, Medizin und Industrie – müsse unbedingt fortgeschrieben werden.
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Gelenkersatz
Foliensatz Marc Michel: Implantateregister und EPRD
Das EPRD als internationaler Standard und Blaupause / Aktuelle Entwicklungen beim IRD
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Regulatorik
Europaparlament fordert Verbesserung der EU-Medizinprodukte-Verordnung / BVMed: Kommission muss jetzt zügig handeln
Das Europäische Parlament fordert in einer Resolution aller großen Fraktionen eine zügige Überarbeitung und Verbesserung der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR). „Die MDR muss dringend verbessert werden, um die Versorgung der Patient:innen in Europa mit Medizinprodukten sicherzustellen und die Rahmenbedingungen für die mittelständig geprägte MedTech-Branche zu verbessern. Den Parlamentsbeschluss aller großen Fraktionen kann die Kommission nicht ignorieren. Jetzt müssen zügig die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden“, kommentiert BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.
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Branche
MdB Kristine Lütke beim BVMed: „Medizintechnik kann uns helfen, Effizienzpotenziale zu heben“
Medizintechnik kann nach Ansicht der FDP-Bundestagsabgeordneten Kristine Lütke helfen, Effizienzpotenziale im Gesundheitssystem zu heben: in der Prävention, der Diagnostik und der Behandlung. „Wir müssen damit Krankheiten früher erkennen, aber auch Pflegekräfte besser unterstützen und entlasten“, sagte die Obfrau der FDP-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss auf dem Gesprächskreis Gesundheit des BVMed.
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Branche
Folienpräsentation: Der Markt für Medizintechnologien
Stand: November 2024 | Manfred Beeres, BVMed
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Krankenhaus
VBP-Studie 2024
Das Gesundheitswesen steht aktuell vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Rasant ansteigende Kosten, ein Mangel an Ärzten, Pflegepersonal und therapeutischen Fachkräften, Herausforderungen rund um das Thema Digitalisierung und ein erhöhter Bedarf an Gesundheitsleistungen durch eine alternde Bevölkerung sind einige zu nennende Beispiele. Die wirtschaftliche Situation der Kliniken ist angespannt.
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14.11.2024 | Frankfurt/Main
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