Das Land der Medizintechnologien
Die Politik geht in die Sommerpause. Bundesregierung und Bundestag haben in den letzten Tagen wirtschafts- und gesundheitspolitisch noch einiges bewegt. In unterschiedliche Richtungen.
Beispiel Haushaltseinigung und Wachstumsinitiative. Die Beschlüsse bieten gute Ansätze für den Wirtschaftsstandort. Aber bei den Schlüsselindustrien ist die Medizintechnik vergessen worden. Wann versteht die Ampel, dass wir in Deutschland - noch - eine starke, innovative und KMU-geprägte Medizintechnik-Branche haben? Die Abgeordnete Martina Stamm-Fibich hat es bei der Diskussion um das Medizinforschungsgesetz (MFG) auf den Punkt gebracht: "Wir sind auch das Land der Medizintechnologien. Das haben wir nicht vergessen." Und deshalb sind im MFG sinnvollerweise auch Medizinprodukte-Regelungen ergänzt worden.
Ein weiteres positives Beispiel aus der vergangenen Woche: Der Entwurf des Gesundes-Herz-Gesetzes (GHG). Hier können MedTech-Lösungen sowohl bei der Früherkennung als auch der Therapie helfen. Krankheiten früher erkennen und besser behandeln: Die Politik tut im Sinne der Patient:innen-Versorgung gut daran, Medizintechnologien von Anfang an mitzudenken. Mehr dazu in diesem Newsletter.
|
Standort Deutschland
Wachstumsinitiative: Bundesregierung vergisst Zukunftsbranche
Der BVMed sieht in der von der Bundesregierung vorgestellten Wachstumsinitiative gute Ansätze für Innovationen und Investitionen, bemängelt aber fehlende Maßnahmen und Anreize für die innovationsstarke und KMU-getriebene Medizintechnik-Branche. „Die Bundesregierung hat damit eine Zukunftsbranche vergessen. Deutschland ist auch das Land der Medizintechnologien. Noch. Wir brauchen einen Maßnahmenkatalog zur Stärkung des Medizintechnik-Standorts Deutschland“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.
|
Forschung-Entwicklung
BVMed zum Medizinforschungsgesetz: „Deutschland ist auch das Land der Medizintechnologie“
Der BVMed begrüßt die Aufnahme von Regelungen zur Verbesserung der klinischen Forschung mit Medizinprodukten im verabschiedeten Medizinforschungsgesetz (MFG). Positiv bewertet der BVMed insbesondere die stärkere Verbindlichkeit von Standardvertragsklauseln für klinische Studien sowie die harmonisierten Richtlinien für die Arbeit der Ethikkommissionen. Enttäuscht zeigt sich der BVMed darüber, dass es keine Verbesserungen bei der berechtigten Forderung nach bundesweit einheitlichen Datenschutz-Bestimmungen gibt.
|
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
BVMed begrüßt Gesundes-Herz-Gesetz / „Check-ups auch mit 65 und 75 wichtig“
Viel Lob kommt vom BVMed für den Referentenentwurf des Gesundes-Herz-Gesetzes (GHG). Der BVMed begrüßt in seiner Stellungnahme insbesondere die vorgesehenen Check-up-Untersuchungen sowie die Einbeziehung der Krankenkassen und Apotheken. Allerdings müsse im Gesetz klar definiert werden, wie Menschen über 50 Jahren in den Check-ups inkludiert sind, da das Risiko von schweren Herzerkrankungen mit dem Alter stark ansteige. Der BVMed empfiehlt daher, gezielte Check-up-Untersuchungen für über 65-Jährige und besonders für 75-Jährige in das GHG aufzunehmen.
|
Herzmedizin
IQWiG-Analyse: (Herz-)Check-ups besser gestalten
Ein Rapid Report des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zeigt, dass jene Personen, die am meisten von der allgemeinen Gesundheitsuntersuchung profitieren könnten, diesen „Check-up“ nur selten nutzen. Die HERZMEDIZIN-Redaktion berichtet, was das IQWiG zur Verbesserung empfiehlt und ob sich daraus bereits für die geplanten Herz-Check-ups lernen lässt. Mit einer Stellungnahme vom Past-President der DGK, Prof. Stephan Baldus.
|
Umweltrecht
Kreislaufwirtschafts-Strategie: Besondere Anforderungen aus der Gesundheitsversorgung berücksichtigen
Spezifische Anforderungen aus der Gesundheitsversorgung wie sterile Einmalprodukte zum Infektionsschutz müssen bei der künftigen Gesetzgebung zur Kreislaufwirtschaft berücksichtigt werden. Darauf weist der BVMed in seiner Stellungnahme zur Nationalen Kreislaufwirtschafts-Strategie (NKWS) hin. Ein weiteres Anliegen des Medizintechnik-Verbandes sind ausreichende Übergangszeiten für die MedTech-Branche. Um die Versorgung der Patient:innen mit Medizinprodukten kontinuierlich gewährleisten zu können, bedarf es aus BVMed-Sicht einer besonders sensiblen Güterabwägung.
|
MDR
MIT: MDR grundlegend überarbeiten
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) fordert, die europäische Medizinprodukte-Verordnung (MDR) grundlegend zu überarbeiten und praxistauglich zu machen. Einen entsprechenden Beschluss fasste der MIT-Bundesvorstand am 2. Juli 2024.
|
Branche
Folienpräsentation: Der Markt für Medizintechnologien
Stand: November 2024 | Manfred Beeres, BVMed
|
22.10.2024
Veranstaltungstipp: BVMed-JahrespressekonferenzAm 22. Oktober findet die jährliche Pressekonferenz des BVMed statt. Im Fokus stehen die Ergebnisse seiner aktuellen Herbstumfrage 2024 zur Lage der MedTech-Branche vor. Daraus abgeleitet werden erforderliche Maßnahmen, um den MedTech-Standort Deutschland zu stärken. Im Anschluss steht die medizinische Versorgung der Zukunft im Fokus: sicher, effizient und datengetrieben.
|