Verschlechterung der lokalen Wundtherapie und mehr Klinikaufenthalte vermeiden
Wundmanager:innen und Pflegefachkräfte befürchten eine Verschlechterung der lokalen Wundtherapie, eine längere Heilungsdauer und komplexere Heilungsverläufe bei chronischen Wunden sowie einen Anstieg stationärer Versorgungen und systemischen Antibiotikaverordnungen – so das Ergebnis unserer Umfrage mit über 250 Teilnehmer:innen. Der Grund: Für sogenannte „sonstige Produkte zur Wundbehandlung“ muss künftig ein Bewertungsverfahren durchgeführt werden, bevor sie durch die GKV erstattet werden. Das Problem: Die Evidenzkriterien der erforderlichen Studien sind noch immer nicht bekannt. Die Aussagen der Fachkräfte in unserer Umfrage sind eindeutig: Die Ziele der Versorgung müssen an den Versorgungsalltag angepasst und Engpässe in der Versorgung von Patient:innen mit chronischen Wunden vermieden werden. Dafür bedarf es einer Gesetzesregelung und einer G-BA-Beratungspflicht. Mehr
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Wundversorgung
BVMed-Stellungnahme | Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG)
Mit dem Entwurf des ALBVVG sollen unter anderem Antibiotika-Engpässe ausgeglichen werden. Einen wesentlichen Beitrag dazu können antimikrobiell wirkende Wundauflagen leisten, denn durch ihren Einsatz können Antibiotikatherapien begrenzt und die nationale Antibiotikaresistenz reduziert werden. Allerdings lässt die auslaufende Übergangsfrist der Verbandmitteldefinition (im Dezember 2023) befürchten, dass derlei Produkte zur Wundbehandlung künftig nicht mehr in der Versorgung zur Verfügung stehen. Der BVMed fordert daher in seiner neuen Stellungnahme zum ALBVVG notwendige Änderungen im SGB V zur Einführung eines Beratungsverfahrens und einer Fristverlängerung im Rahmen eines Verfahrens zur Nutzenbewertung sonstiger Produkte zur Wundbehandlung.
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Krankenhaus
Bevölkerungsumfrage zur Krankenhausreform | Ambulante Nachsorge und moderne Technologien mitdenken
Die Krankenhausreform wird politisch intensiv diskutiert. Doch was erhofft sich die deutsche Bevölkerung von ihr? Unsere repräsentative Befragung ergab: Neben einer allgemein besseren medizinischen Versorgung (59,3 %) insbesondere eine bessere Verknüpfung von stationärer Behandlung und ambulanter Nachsorge (43,3 %) sowie den Einsatz modernerer Technologien und Medizinprodukte (40,4 %). Das müssen wir bei der Krankenhausreform in einem ganzheitlichen Ansatz mitdenken. BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll: „Wir müssen Medizinprodukte sehr viel stärker als bisher als Teil der Lösung für die Herausforderungen im Gesundheitswesen verstehen und adäquat finanzieren, sonst wird die Qualität der medizinischen Versorgung leiden.“
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