Minister muss sich bei MDR positionieren
Ein „Brandbrief“ der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und zahlreiche medizinischer Fachgesellschaften an EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zeigt die Dringlichkeit: Die Gesundheitsversorgung mit Medizinprodukten ist gefährdet, wenn bei den Problemen mit der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) jetzt nicht rasch gehandelt wird. Die EPSCO-Sitzung am 14. Juni bietet die große Chance, pragmatische Lösungen europaweit abzustimmen. Gesundheitsminister Prof. Dr. Lauterbach ist daher jetzt gefordert, sich aktiv einzubringen.
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MDR
BVMed: „Lauterbach muss sich jetzt für MDR-Lösungen einsetzen“ | Zertifikate unter Auflagen als Option
Der BVMed fordert Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach auf, sich bei seinen EU-Amtskolleg:innen auf der EPSCO-Sitzung für pragmatische Lösungen bei den Umsetzungsproblemen der MDR einzusetzen. Die Dringlichkeit des Anliegens wird dabei von dem gestern bekannt gewordenen „Brandbrief“ der DKG sowie zahlreicher medizinischer Fachgesellschaften an EU-Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen untermauert. Kliniken und Fachärzt:innen fordern darin kurzfristige Lösungen für die Herausforderungen bei der MDR-Implementierung. Das Thema MDR steht auf der Tagesordnung der Sitzung der Minister:innen für Beschäftigung, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz der EU-Mitgliedsstaaten, kurz EPSCO-Sitzung, am 14. Juni 2022.
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EU-Medizinprodukte-Verordnung
DKG sieht bei MDR dringenden Handlungsbedarf | EU-Verordnung gefährdet die Patientenversorgung
Die DKG fordert die Europäische Kommission und deren Präsidentin Ursula von der Leyen auf, dringend die MDR – die erst seit einem Jahr geltende Regulierungsverordnung für Medizinprodukte – zu überarbeiten. Die Zeit drängt, denn die neue Regulierung führt schon jetzt zu einer bedrohlichen Unterversorgung mit dringend benötigten Medizinprodukten. Bereits der Rat der EU-Gesundheitsminister:innen am 14. Juni muss für dieses Anliegen genutzt werden, so DKG-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerald Gaß. Die DKG appelliert damit auch an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, die Initiative zu ergreifen.
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Export
Rund 67 Prozent Exportquote
Die deutsche Medizintechnikindustrie ist sehr exportintensiv. Der Auslandsumsatz der MedTech-Branche legte 2022 um 6,5 Prozent zu und erreichte einen Wert von 25,8 Milliarden Euro. Die Exportquote liegt bei rund 67 Prozent. Ausgehend von den Außenhandelsdaten entfielen 37 Prozent der Exporte auf Länder der EU, 14 Prozent auf das restliche Europa, 20 Prozent auf Nordamerika und 18 Prozent auf Asien.
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Datennutzung
Natalie Gladkov vom BVMed im Interview | „Mehr Daten für eine bessere Versorgung“
EinBlick sprach mit Digitalexpertin Natalie Gladkov vom BVMed über den interdisziplinären Bereich Daten beim Bundesverband BVMed und über DIGA
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