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MedTech News
03. August 2020
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Krankenhaus
BVMed: "Investitionsoffensive aus dem 'Zukunftsprogramm Krankenhäuser' für robotische Assistenzsysteme im OP"
Im 2019 gegründeten Fachbereich "Robotik in der medizinischen Versorgung" haben sich die weltweit führenden Anbieter von robotischen Assistenzsystemen im OP zusammengeschlossen. Die Robotik-Experten des BVMed fordern in dem Papier eine "Investitionsoffensive für robotische Assistenzsysteme im deutschen Krankenhaussektor". Notwendig sei ein spezieller Budgetanteil nur für robotische Assistenzsysteme innerhalb des Krankenhaus-Konjunkturprogramms. 300 Millionen Euro sollten für robotische Assistenzsysteme in der medizinischen Versorgung bereitgestellt werden, um die Hochleistungsmedizin und die Digitalisierung in den Krankenhäusern deutschlandweit weiter zu stärken.
Dabei ist in Erwägung zu ziehen, dass ein Anteil des gesamten Fördervolumens an Häuser und Zentren vergeben wird, die schon heute in Digitalisierungstechnologien investieren, damit diese ihre Modernisierung der Versorgung weiter vorantreiben können. Zusätzlich sollten spezialisierte Zentren, die verstärkt digitale Lösungen und robotische Assistenzsysteme aufbauen und einsetzen möchten, gesondert berücksichtigt werden.
Wichtig sind den BVMed-Experten zudem eine klare Effektmessung der Investitionen in robotische Assistenzsysteme und Digitalisierung. Ein Teil des gesamten Fördervolumens sollte deshalb für ein nationales Projekt zur Effekt- und Ergebnismessung auf Basis von sektorenübergreifenden GKV-Routinedaten genutzt werden. "Mit einem unabhängigen Gutachten auf Basis von GKV-Routinedaten können die positiven Versorgungseffekte der Investitionen nachgewiesen werden", heißt es in dem BVMed-Positionspapier.
Zum Stand der Technologie erklären die Robotik-Experten, dass Deutschland bei vielen Robotertechnologien führend sei – auch in der medizinischen Versorgung. Eine wesentliche Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Zukunftstechnologie und Hightech ist die Etablierung einer wohnortnah verfügbaren robotischen Infrastruktur. "Zudem ist die Migration der durch robotische Assistenzsysteme gelieferten Daten mit anderen Gesundheitsdaten wichtig, um den Nutzen dieser Technologien für eine bessere Patientenversorgung zu dokumentieren", so die Digitalexpertin des BVMed, Natalie Gladkov.
Mehr Informationen zum Thema gibt es unter www.bvmed.de/robotik.
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DRG-System
Diskussion um DRG-Fallpauschalen zur Abrechnung in den Krankenhäusern
In die Diskussion zu den DRG-Fallpauschalen zur Abrechnung von Leistungen und Produkten in deutschen Krankenhäusern kommt Bewegung. Nachdem Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) am 28. Juli 2020 eine entsprechende Bundesratsinitiative mit Bezug auf die Kinder- und Jugendmedizin auf den Weg gebracht hatte, meldete sich nun auch die brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) zu Wort.
Nonnemacher, selbst Ärztin mit jahrelanger Krankenhauserfahrung, kritisiert das 2003 eingeführte Vergütungssystem nach DRG-Fallpauschalen, mit denen stationäre Krankenhausbehandlungen abgerechnet werden, berichtet die
Ärzte-Zeitung. Das System setze die Krankenhäuser immer weiter unter Druck. Mit Blick auf den ländlichen Raum und die Lehren aus der Corona-Krise sagte sie, "wir dürfen aber nicht nur auf DRGs schauen, um das wirtschaftliche Überleben unserer Krankenhäuser zu garantieren, sondern wir müssen sehen, dass sie auch unabhängig davon finanziert werden können". Die Corona-Krise zeige, wie wichtig es sei, flexibel auf andere Bedarfe einzugehen. Die Strukturen dafür müssten ambulant und stationär bereitgestellt und nicht infrage gestellt werden. Der Wert der Krankenhäuser sei noch einmal stärker bewusst geworden. Folglich müsse auf Bundesebene über eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung debattiert werden. "Das ist wichtig, um langfristig auskömmliche Budgets zu entwickeln."
Die Diskussion kam durch die Bundesratsinitiative von Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig ins Rollen. Sie forderte zunächst ein Herauslösen von kinder- und jugendmedizinischen Behandlungen aus den DRG-Fallpauschalen. Ein höherer Pflege-, Material- und Personalaufwand mache diese Behandlungen kostenintensiver. Sie seien somit in den DRG-Pauschalen unzureichend abgebildet. Gerade im ländlichen Raum laufe man somit Gefahr, dass Kinder- und Jugendstationen geschlossen würden, da sie sich für die Klinikbetreiber nicht rechneten. Schwesigs Initiative soll am 18. September 2020 in der Länderkammer besprochen werden.
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Gelenkersatz bewegt
Patientengeschichte Gabriele Steinbach: Zwei künstliche Hüften für ein neues Leben
Gerade 60 geworden spürt Gabriele Steinbach immer häufiger Schmerzen in der Hüfte. Sie leidet auf beiden Seiten an Arthrose – und das in ähnlicher Intensität, was nur bei wenigen Patienten vorkommt. Sie sucht einen Chirurgen, der ihr in einer einzigen OP zwei künstliche Gelenke einsetzt. Das ist ungewöhnlich, aber unter bestimmten Bedingungen machbar. Heute lebt sie mit ihren neuen Hüftgelenken glücklich und schmerzfrei.
Die Treppen in Gabriele Steinbachs altem Bremer Stadthaus waren der ausschlaggebende Punkt. „Es hat mich immens gestört, dass ich diese Treppen nicht mehr steigen konnte“, erinnert sie sich. „Immer habe ich überlegt: Soll ich jetzt schon runtergehen oder heb ich mir das für später auf und mach dann dreierlei auf einmal.“ In ihrem eigenen Haus konnte sie sich nicht mehr richtig frei bewegen. Das war 2014, im Jahr vor ihrer Hüftoperation.
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Begonnen hatten die Beschwerden schon 2008. „Ich hatte zunächst nur Schmerzen beim Laufen, beim Stehen hab ich nichts gemerkt“, erzählt sie. „Damals war ich mit einer Freundin in Pompei und bin da von Ruine zu Ruine gehumpelt.“ 2010 geht sie zum ersten Mal zum Röntgen. Die Diagnose ist sofort klar: Arthrose in beiden Hüften. „Der Arzt meinte zu mir, das müsse operiert werden, sonst könnte ich doch nie in Südtirol in den Bergen wandern.“ Sie lacht. „Ich bin noch nie und wollte auch nie in Südtirol in den Bergen wandern!“
Sie entscheidet sich zunächst gegen die OP und beginnt stattdessen, mehr Sport zu treiben. „Ich habe gedacht: Ich turne es weg“, sagt sie mit Schmunzeln. Sie macht Pilates und Yoga, Aquafitness, fährt mehr Fahrrad, geht Schwimmen. Täglich macht sie Sport in der Hoffnung, die Arthrose damit in den Griff zu bekommen und die OP zu verhindern. Aber es hilft am Ende nicht. Als die Treppen im Bremer Haus zu viel werden, sucht Gabriele Steinbach sich einen Arzt für die Operation.
Simultan-OP als Lösung
„Von den Röntgenbildern und den Beschwerden her war klar, dass beide Hüften gemacht werden müssen“, erklärt Gabriele Steinbach. Sie informiert sich, welche Kliniken Simultan-Operationen durchführen, bei denen beide Hüftgelenke in einer einzigen Operation eingesetzt werden. Sie wird schließlich bei Dr. Bertram Regenbrecht fündig, der heute in der Klinik Lilienthal tätig ist. Als Dr. Regenbrecht die Bilder sieht, spricht er sofort die Simultan-Operation an. Gabriele Steinbach ist zufrieden: „Genau das wollte ich.“
Simultan-OPs sind selten. Denn um beide Hüften gleichzeitig operieren zu können, müssen mehrere Voraussetzungen gegeben sein. So müssen beide Gelenke tatsächlich so abgenutzt sein, dass eine Operation die einzig sinnvolle Option ist. Zudem muss der Patient fit genug sein, denn eine Simultan-OP bedeutet eine doppelt so lange Operationszeit, ein Mehrfachtrauma und insgesamt eine deutlich größere Belastung für den gesamten Körper. Gerade bei älteren Menschen wollen viele Ärzte dieses Risiko nicht eingehen. Hinzu kommt: Der Patient muss motiviert sein, im Anschluss an die OP die Reha-Maßnahmen mitzumachen und das korrekte Laufen wieder zu lernen – was mit zwei operierten Beinen ungleich anstrengender ist.
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Bei Gabriele Steinbach ist das alles gegeben. Die Operation im Januar 2015 verläuft gut. „Ich konnte noch am Tag der OP auf beiden Beinen stehen.“ Mit einem Gehwagen kann sie sich bewegen und auf Toilette gehen. „Und am vierten Tag nach der OP hat Dr. Regenbrecht mich aus dem Zimmer geholt. Ich sollte erst an Krücken und dann sogar ein Stück ohne die Gehhilfen den Korridor entlanglaufen. Er hat für Dokumentationszwecke ein Video davon gemacht“, erzählt sie mit einem gewissen Stolz.
Ohne Arbeit geht es nicht
Im Anschluss an die Operation macht Gabriele Steinbach eine dreiwöchige Reha – nicht länger als Patienten, die nur eine Hüfte operiert bekommen. Dank der vielen Behandlungen und dem eng getakteten Programm ist sie rasch wieder fit. Nach Ende der Reha macht sie in einem Krankenhaus in der Nähe ihres Hauses nochmal acht Wochen lang Aquafitness und Physiotherapie. Ab April – gerade mal drei Monate nach der OP – geht sie in ihr altes Fitnesscenter und nimmt ihre Sportarten wieder auf.
Bis heute geht es ihr gut mit den beiden neuen Hüftgelenken. „Nach der OP habe ich eigentlich erst gemerkt, was ich nicht mehr konnte“, seufzt sie. Auch die Treppen im Bremer Haus sind kein Problem mehr. „Wir wohnen im zweiten Stock, und ich gehe jetzt auch einfach mal runter in den Keller, um was zu holen.“
Aus ihrer eigenen Erfahrung rät sie anderen Patienten vor allem eines: Vor der OP so viel Sport wie möglich machen und Muskeln aufbauen. Sie führt aus: „Man muss wissen: Wenn die neue Hüfte drin ist, hat man zwar beim Laufen keine Schmerzen mehr. Aber man muss trainieren und trainieren und nochmals trainieren, weil sich die Muskeln im Laufe der Jahre ja verkürzt haben und das alles erst wiederhergestellt werden muss.“
Patienten müssen häufig erst wieder richtig laufen lernen, nachdem sie sich jahrelang an eine Schonhaltung gewöhnt haben. Je mehr sie vorher schon für ihre Fitness getan haben, desto leichter fällt es ihnen nach der OP, wieder aktiv zu werden. „Das ist auch harte Arbeit nach der OP. Aber es lohnt sich“, erzählt Gabriele Steinbach.
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Und Ironie des Schicksals: Ein dreiviertel Jahr nach der OP fährt sie mit ihrem Lebenspartner nach Südtirol zum Wandern. „Ich habe tausend Höhenmeter geschafft, was ich vorher mit der gesunden Hüfte nicht mal hinbekommen habe!“
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Gelenkersatz bewegt
Patientengeschichte Sabine Allmannsberger: Die wiedererlangte Lebensqualität ist unbezahlbar
Ein alter Reitunfall ist der Grund, warum Sabine Allmannsberger schon mit Ende 40 eine Arthrose im Hüftgelenk bekommt. Sie quält sich lange mit der Entscheidung, ein künstliches Gelenk einsetzen zu lassen. Heute ist sie darüber froh, denn mit der neuen Hüfte ist sie schmerzfrei und kann ihrem Beruf und vielen Hobbys wieder mit Freude nachgehen.
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Sabine Allmannsberger liebt die Bewegung. In Ihrer Freizeit mag sie den Kampfsport, gibt Selbstverteidungs-Kurse, reitet, fährt Ski und Inliner. Beruflich ist sie am Vormittag selbstständige Grafikerin und trainiert nachmittags Hunde.
2003 spürt sie zum ersten Mal Schmerzen in ihrer rechten Hüfte, die bis in die Lendenwirbelsäule und ins Knie ausstrahlen. „Es passierte immer häufiger vor allem bei extremen Kicks im Training“, erinnert sie sich. Aber sie lässt sich damals nicht untersuchen. „Ich habe immer an muskuläre Probleme geglaubt und bin daher nicht zum Arzt. Es war bestimmt auch ein Stückweit Verdrängung.“
Es wird schlimmer. So schlimm, dass sie 2005 mit dem Kampfsport aufhört. „Ich besuchte dann Yoga- und Gigong-Kurse – öfter mal was Neues!“ Sie lacht herzlich dabei. Mit den sanften Yoga-Übungen bekommt sie die Beschwerden zunächst in den Griff.
Aber 2010 werden die Schmerzen in der Hüfte heftiger, Sabine Allmannsberger greift öfter zu Schmerztabletten. In dem Jahr gibt sie in Luxemburg ein Seminar als Hundetrainerin. Eine Teilnehmerin macht ein Video und postet es auf Facebook. Sabine Allmannsberger erzählt: „Ich guckte mir das an und dachte: Wie läufst du denn da? Mein Gang hat mich an eine Greisin erinnert.“ Sie will das Problem dennoch weiterhin verdrängen und macht erst mal weiter wie bisher. Auch mit Schmerzmitteln. Inzwischen kommt sie ohne tägliche Dosis nicht mehr aus.
2012 ist es kaum noch zu ertragen. „Ganz schlimm war es nachts, da war an Schlaf nicht mehr zu denken. Ich habe mich nur noch hin und her gewälzt“, berichtet sie. Eine befreundete Ärztin empfiehlt ihr, dringend einen Orthopäden aufzusuchen. „Ihr Rat war für mich der ausschlaggebende Punkt. Da bin ich dann hin und habe meine Hüfte röntgen lassen.“
Schmerzen in der Hüfte sind häufig ein Symptom von Arthrose. Dabei verschleißt der Knorpel am Hüftkopf oder an der Hüftpfanne zunehmend. Normalerweise sorgt der Knorpel dafür, dass keine direkte Reibung zwischen den Hüftknochen entsteht – fehlt er, kommt es zu teils unerträglichen Schmerzen. Die Hüft- oder Coxarthrose ist eine typische Alterserkrankung. Patienten sind zum Zeitpunkt der Operation im Durchschnitt fast 70 Jahre alt.
Eine alte Verletzung meldet sich
Sabine Allmannsberger hingegen ist gerade erst Mitte 40, als ihr Orthopäde 2012 eine Arthrose des Hüftgelenks feststellt. Die Ursache für den vorzeitigen Verschleiß ist 20 Jahre her – und kommt nur heraus, da der Orthopäde die alten Unterlagen von Sabine Allmannsbergers Hausarzt erhält. Mit 27 Jahren hatte sie einen Reitunfall gehabt, bei dem sie sich die Hüfte gebrochen hatte. „Der Arzt erklärte mir, dass so eine Fraktur eine Coxarthrose zur Folge haben kann“, erzählt sie. „Und so war es bei mir dann auch.“ Warum sie nicht schon viel früher an einen Zusammenhang gedacht hat, kann sie sich selbst nicht erklären.
Der Orthopäde rät ihr zu einer künstlichen Hüfte. „Mit damals 46 Jahren war ich gar nicht begeistert davon“, erzählt sie. „Man liest sich dann ja auch durch Internetforen, wo Menschen auch schlechte Erfahrungen teilen.“ Aus Angst entscheidet sie sich, noch etwas länger mit den Schmerzen zu leben. „Das hat aber nicht lange gehalten. Irgendwann war es so schlimm, dass mir beim Treppensteigen das Bein wegsackte.“ Da ist die Operation nicht mehr aufzuschieben.
Ein Freund empfiehlt ihr eine Klinik in Landstuhl in Rheinland-Pfalz. Das Nardini Klinikum und Orthopädie-Chefarzt Dr. Werner Hauck machen einen guten Eindruck auf sie. „Ich hatte vor der OP sehr viel Angst, dass es nicht gutgehen würde und ich danach nicht mehr gut laufen könnte“, erinnert Sabine Allmannsberger sich. „Dr. Hauck hat mir dann genau erklärt, wie die Operation abläuft und was genau gemacht wird. Das hat mir die Angst genommen.“
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Sabine Allmannsberger entschließt sich nun sehr schnell, den Eingriff machen zu lassen. „Ich habe zuhause alles organisiert, wie das so ist, wenn man selbstständig ist“, erzählt sie. „Und ich habe auch meinen Operateur in die Pflicht genommen. Ich habe gesagt: Ich will gleich wieder auf meinem Bein stehen können, weil ich selbstständig bin, zuhause vier Hunde zu versorgen habe und mein Mann auch selbstständig ist.“ Der OP-Termin wird für September 2014 angesetzt.
Rund 230.000 solcher Hüftendoprothesen werden in Deutschland jährlich eingesetzt. Der Eingriff ist Standard und dauert kaum länger als eine Stunde. Dabei wird der Hüftkopf entfernt und ein künstlicher Kopf in den Oberschenkelknochen eingeschlagen. Die Hüftpfanne wird mit einer Schale versehen, in die sich der Kopf einfügt. Bei Sabine Allmannsberger kommt eine Keramik-Gleitpaarung zum Einsatz. Der Verschleiß des Materials ist hier am geringsten. Dr. Hauck erwartet, dass die Prothese durchaus 30 Jahre halten kann. Rund acht Tage nach dem Eingriff können die Patienten das Krankenhaus in der Regel verlassen. Um das korrekte Laufen mit der neuen Hüfte zu üben und Muskeln aufzubauen, erhalten Patienten im Anschluss eine mehrwöchige Reha.
Reha in Eigenregie
Sabine Allmannsberger entschließt sich gegen eine Reha. „Als Selbstständige konnte ich es mir nicht leisten, nochmal vier Wochen auszufallen“, sagt sie. Sie bespricht das zuvor mit ihrem Operateur. „Der meinte: Naja, in Russland machen die Leute auch keine Reha, die stehen acht Tage nach der OP wieder auf dem Bein und hacken Holz.“ Sie lacht noch heute über diese Aussage. Aber ihr Ehrgeiz ist geweckt, sie denkt: Wenn die das können, dann kann ich das auch!
Sie macht die Reha selbst. Sabine Allmannsberger kommt dabei zugute, dass sie seit Jahrzehnten Sport macht, fit ist und ihren Körper gut kennt. Sie berichtet: „Nach der OP war ich sofort schmerzfrei. Nach wenigen Tagen konnte ich schon Treppensteigen, mit Gehhilfen natürlich.“ Den einwöchigen Aufenthalt im Krankenhaus nutzt sie, um erste Reha-Maßnahmen zu machen und Übungen zu erlernen. Zurück zuhause sucht sie sich einen Physiotherapeuten, zu dem sie einmal die Woche geht. Dazwischen macht sie selbstständig Übungen. „Den Muskelaufbau habe ich dann praktisch beim täglichen Gassigehen mit meinen Hunden erledigt“, erzählt sie lachend.
Zwei Wochen nach der OP ist sie auf Krücken das erste Mal wieder mit ihren Hunden draußen. Nach drei Wochen braucht sie keine Gehilfe mehr. Nach vier Wochen fährt sie das erste Mal wieder Fahrrad. „Sechs Wochen nach der OP war ich auch im Job als Hundetrainerin wieder voll einsetzbar“, erzählt sie stolz. „Und das darf man nicht unterschätzen. Ich arbeite teilweise mit großen, auch aggressiven Hunden, die schnell auch mal weit über 50 Kilogramm wiegen. Das ist körperlich extrem anstrengend.“
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Bis heute ist sie komplett schmerzfrei. Aber es gibt natürlich Dinge, die sie nicht mehr macht. „Früher bin ich mit den Hunden weite Strecken Inlineskates gefahren, teilweise mit bis zu 12 Hunden. Da ist auch mal einer quergelaufen und ich bin gestürzt. Das würde ich heute nicht mehr riskieren.“ Auch auf den Kampfsport verzichtet sie bis heute. „Ansonsten kann ich alles machen: Laufen, Fahrradfahren, Inlineskaten – ohne Hunde! –, Schwimmen und natürlich Yoga. Und das immer schmerzfrei.“
Dass sie damals vor 13 Jahren mit Yoga angefangen hat, war für sie eine wichtige Entscheidung. „Das würde ich jedem Patienten empfehlen. Es ist eine sanfte Art, die Gelenke zu bewegen, damit man nicht rostet. Schonung ist ja, gerade wenn man Beschwerden hat, nicht gut.“ Sie sagt auch: „Man sollte nicht zu lange warten. Ich habe mich bestimmt zwei Jahre zu lange gequält.“ Vor allem will sie anderen Patienten aber Mut machen: „Die wiedererlangte Lebensqualität ist unbezahlbar.“
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Branche
„Vom Lieferanten zum Versorgungspartner“ | MedTech-Vertriebskonferenz am 22. September 2020 wird digital
Die MedTech-Vertriebskonferenz des BVMed am 22. September 2020 wird digital. Die ursprünglich in Düsseldorf geplante Präsenzkonferenz wird in ein digitales Format mit zwei Webinaren umgewandelt. Die Themen, Referenten, Vorträge und Diskussionen bleiben gleich. Beide Webinare zeigen konkrete Ansätze und Fallbeispiele für eine qualitätsorientierte, patientenzentrierte und nachhaltige Gesundheitsversorgung und analysieren die Auswirkungen auf den Vertrieb von Medizinprodukten.
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Branche
Englische Version des BDI-Positionspapiers "The Health Industry in Germany and Europe"
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die englische Version seines Kurz-Papiers zur iGW-Industriestrategie "The Health Industry in Germany and Europe" veröffentlicht. Darin heißt es, dass die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) die deutsche Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts werden könnte. Dazu müssten sie und ihre Produkte und Verdienste für die Gesellschaft jedoch mehr wertgeschätzt und weniger als reine Kostenfaktoren der sozialen Sicherung gesehen werden. Gerade die aktuelle deutsche EU-Ratspräsidentschaft müsse für Deutschland und Europa genutzt werden, diese Punkte klar und überzeugend voranzubringen. Hierzu bedürfe es einer besonderen Strategie.
Download des Papiers hier.
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Digitalstrategie
ePA und Digital Health: Ärzte fühlen sich schlecht vorbereitet
Kurz vor dem geplanten Start der elektronischen Patientenakte (ePA) zum 1. Januar 2021 fühlen sich Ärzte schlecht darauf vorbereitet, so eine repräsentative Barmer-Umfrage unter 1000 Ärztinnen und Ärzten. Jeder Dritte Arzt fühlt sich demnach schlecht auf die ePA vorbereitet; 27 Prozent der Ärzte scheinen gut oder sehr gut für eine Beratung zur ePA gewappnet; 94 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Informationen zur ePA – insbesondere was die Zusammenarbeit mit anderen Ärzten betrifft.
"Bewähren wird sich die ePA, wenn Ärzte sie in ihren Alltag integrieren. Alle positiven Effekte, die wir uns erhoffen, wie eine bessere Transparenz zum Gesundheitsstatus der Patienten oder die Vermeidung von Fehlmedikation, hängen davon ab, dass Ärzte die Akte nutzen und empfehlen", zitiert die
Ärzte-Zeitung den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Barmer, Jürgen Rothmaier.
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03.08.2020
BfArM hat Vorabfassung der ICD-10-GM Version 2021 veröffentlicht
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die vorläufige Fassung der ICD-10-GM 2021 veröffentlicht. In der endgültigen amtlichen Fassung können sich noch Änderungen gegenüber dieser Vorabfassung ergeben. Zur Weiterentwicklung der Entgeltsysteme werden die Klassifikationen ICD-10-GM und OPS auch für die Version 2021 wieder bearbeitet und angepasst. In die vorläufige Fassung sind Änderungen eingegangen, die sich aus dem Vorschlagsverfahren für die Version 2021 und dem Kalkulationsverfahren des InEK (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus) ergeben haben. Mehr:
dimdi.de (Aktuelles).
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01.12.2023
Publikationen
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