COVID-19
Medizinprodukte-Reserve: BVMed will Aufbau unterstützen
Der BVMed hat der Bundesregierung und der Europäischen Kommission im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft eine enge Zusammenarbeit beim Aufbau einer europaweiten strategischen Reserve für Medizinprodukte angeboten. "Wir stehen für smarte Lösungen bereit. Wir können die Herausforderung durch die intelligente Nutzung bestehender Lagerkapazitäten mit einem rotierenden System meistern", so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Die vorhandenen Lagerkapazitäten unter anderem der Hersteller könnten online vernetzt und intelligent gesteuert werden.
|
23.06.2020
BVMed gründet neuen Fachbereich "Venöse Zugänge" | Infusionsmanagement verbessern
Eine große Rolle spielen zentralvenöse Zugänge bei bestimmten Behandlungen im Intensivbereich. Akut erkrankte Patienten mit einer bestimmten Behandlung im intensivmedizinischen Bereich, wie beispielsweise COVID-19 oder Brandverletzungen, brauchen aus unterschiedlichen Gründen einen zentralvenösen Zugang. In der Akutphase der Erkrankung müssen Medikamente und Infusionslösungen schnell und in hoher Konzentration und Volumen zuverlässig über einen zentralvenösen Zugang ins Blutkreislaufsystem appliziert werden. Zudem ist es über einen zentralvenösen Zugang möglich, Patienten hämodynamisch zu überwachen und gegebenenfalls parenteral zu ernähren.
Bei beatmeten Patienten oder bei Patienten, bei denen nur die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie eine Atemunterstützung benötigen, kann beispielsweise ein PICC-Katheter von Vorteil sein, da die Punktionsstelle im Normalfall im mittleren Drittel des Oberarmes liegt. Dies ist auch bei Patienten mit Brandverletzungen im Halsbereich der Fall. Die Punktionsstelle ist somit weit entfernt von Kopf und Hals und stört nicht bei der eventuell erforderlichen Atemunterstützung. Die Gefahr der Unterbrechung der Infusionstherapie durch Komprimieren oder Abknicken des Katheters oder der Infusionsleitung durch den Beatmungshelm ist somit ausgeschlossen. Neben den PICC-Kathetern spielen beispielsweise auch Ports, klassische zentralvenöse Katheter (ZVKs) sowie periphere Venenkatheter (PVKs) eine Rolle.
Der neue BVMed-Fachbereich will die patientenindividuelle Auswahl der Katheter durch erhöhte Awareness von Alternativen erhöhen, Fehlanreize in der Versorgung unter anderem durch Verbesserung der Erstattung durch die Krankenkassen minimieren sowie helfen, interdisziplinäre "Vascular Access Teams" zu etablieren.
|
Mittelstand
Bareiß: Branche ist "flexibel und innovationsstark"
Thomas Bareiß ist seit dem 1. April 2020 der neue Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand, Bundestagsabgeordneter aus Baden-Württemberg und Mitglied im CDU-Bundesvorstand.
Nach der COVID-19-Krise sei es wichtig, wieder zu marktwirtschaftlichen Prinzipien zurückzukehren und den staatlichen Einfluss zurückzuschrauben. "Wir müssen längerfristig denken, um aus der Krise gestärkt hervorgehen zu können", mahnte Bareiß. Dazu gehöre es, die steuerlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, die Energiekosten zu stabilisieren und Entbürokratisierung und Vereinfachung voranzutreiben. Bareiß verwies vor den MedTech-Unternehmen zudem darauf, dass ein Drittel des Gesamtpakets der Bundesregierung zur Bewältigung der Corona-Krise in neue Technologien, in künstliche Intelligenz und in das Gesundheitssystem investiert werde. Bei der notwendigen Digitalisierung müsse man "mehr tun für Infrastruktur und Anwendung".
Der BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan hatte auf die besondere Bedeutung des MedTech-Mittelstands hingewiesen. "93 Prozent der Unternehmen unserer Branche haben weniger als 250 Mitarbeiter. Die KMUs sind also bei uns der Normalfall. Es gibt alleine 13.000 Kleinstunternehmen mit rund 60.000 Beschäftigten. Die Branche beschäftigt in Deutschland insgesamt über 215.000 Menschen. Alleine in den letzten 5 Jahren sind über 12.000 neue Stellen geschaffen worden." Lugan forderte vor allem innovationsfreundliche Rahmenbedingungen ein. "Dazu gehören schlanke und schnelle Prozesse und ein konsequenter Abbau an bürokratischen Hemmnissen."
|
Branche
Branchenbericht Medizintechnologien 2020 - Zahlen, Daten, Fakten
Der Medizinprodukte-Branche in Deutschland ist mittelständisch strukturiert, exportstark und innovativ. 93 Prozent der Unternehmen sind KMUs. Die MedTech-Branche beschäftigt in Deutschland über 215.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren. Der Gesamtumsatz der Branche liegt bei über 33 Milliarden Euro. Die Exportquote beträgt rund 65 Prozent. Alle Daten und Fakten im BVMed-Branchenbericht zum Download...
|