- Infektionsschutz Hygiene und Patientensicherheit: Infektionsschutz muss verbessert werden
Hygienemaßnahmen wie eine adäquate Händehygiene sind ein wichtiger Teil des Infektionsschutzes, um Patient:innen bei Behandlungen in medizinischen Einrichtungen zu schützen. Darauf weist der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) zum Erfahrungsaustausch der Aktion Saubere HändeExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. am 16. September und zum Welttag der PatientensicherheitExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. am 17. September hin. „Ein Drittel der nosokomialen, also Behandlungs-assoziierten, Infektionen gilt als vermeidbar. Wir brauchen deshalb ein Bündel an Hygienemaßnahmen und Anstrengungen aller Beteiligten. Denn jeder hat ein Recht, vor gefährlichen und im Zweifel lebensbedrohlichen Infektionen geschützt zu werden“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.
PressemeldungBerlin, 13.09.2024, 75/24
„Infektionsprävention ist von großer Bedeutung und kann beitragen, in medizinischen Einrichtungen Infektionen zu verhindern und damit sogar Leben retten“, so BVMed-Hygieneexpertin Miriam Rohloff. Deshalb sei es gut, dass beispielsweise der gestiegene Hygieneaufwand in medizinischen Einrichtungen künftig über einen separaten Zuschlag vergütet wird.
Als Voraussetzung für einen effizienten und nachhaltigen Infektionsschutz und um eine ganzheitliche Präventionsstrategie zu entwickeln, sind aus Sicht des BVMed folgende Aspekte wichtig:
- Transparenz für ein stärkeres Problembewusstsein, beispielsweise durch Erfassung und Veröffentlichung von Daten zu nosokomialen Infektionen.
- Notwendige Ressourcen für eine ausreichende Anzahl an qualifizierten Hygienefachkräften.
- Ein primärpräventiver Denkansatz sowie gemeinsames Agieren aller Akteure.
- Spezifische Produkte und Produktlösungen zum Infektionsschutz.
- Innovative und digitale Lösungsansätze für einen effizienteren Infektionsschutz und zur Erhöhung der Compliance.
- Adäquate Vergütung aller notwendigen und durch Guidelines bzw. Empfehlungen gestützten Hygienemaßnahmen sowie der medizinischen Sachkosten im ambulanten, stationären und pflegerischen Bereich.
- Reform der Anreizstrukturen durch Kostenerstattungsmodelle.
- Konsequente Umsetzung bestehender Infektionsschutzverordnungen und Handlungsempfehlungen beispielsweise der KRINKO.
„Eine zielgenaue Präventionsstrategie ist ein ganz wesentlicher Beitrag zur Verringerung der Infektionszahlen und zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen. Ein Strategieplan kann gewährleisten, dass Pflegefachkräften und Ärzteschaft notwendige Produkte uneingeschränkt zur Verfügung stehen“, so BVMed-Expertin Rohloff.
Ausführliche Informationen zum Thema Infektionsprävention sowie kostenfreie Schulungsmaterialien und Schaubilder zur freien Verwendung in Kliniken, Praxen, Pflegeeinrichtungen und Schulen bietet der BVMed im Themenportal unter www.bvmed.de/krankenhausinfektionen.
Der BVMed repräsentiert über 300 Hersteller und Zulieferer der Medizintechnik-Branche, Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger sowie den medizinischen Fach- und Großhandel. Die MedTech-Branche (Hersteller inkl. Kleinstunternehmen) beschäftigt in Deutschland insgesamt rund 265.000 Menschen und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von 55 Mrd. Euro. Nach der Wirtschaftsstatistik gibt es 1.480 MedTech-Hersteller mit mehr als 20 Beschäftigten, die über 161.000 Mitarbeitende und einen Gesamtumsatz von über 40 Milliarden Euro haben. 68 Prozent des MedTech-Umsatzes werden im Export erzielt. Rund 9 Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert. 93 Prozent dieser Unternehmen sind KMU. Der BVMed ist die Stimme der deutschen MedTech-Branche und vor allem des MedTech-Mittelstandes.