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 - Hilfsmittel BVMed und eurocom legen Vorschläge für eine Verbesserung der Hilfsmittel-Versorgung vor: Mehr Mobilität und Teilhabe, weniger Hürden Gemeinsame Pressemeldung von BVMed und eurocom

Die beiden MedTech-Verbände BVMed und eurocom fordern von der neuen Bundesregierung eine Initiative zur Verbesserung der Hilfsmittelversorgung, um Betroffenen mehr Mobilität und mehr Teilhabe bei weniger Hürden zu ermöglichen. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die beiden Verbände unter anderem eine beschleunigte Aufnahme innovativer Hilfsmittel in das Hilfsmittelverzeichnis, die Sicherstellung des individuellen Zugangs zu Hilfsmitteln im ambulant-pflegerischen Bereich durch eine gesetzliche Klarstellung des Hilfsmittelbegriffs sowie mehr telemedizinische Versorgungsoptionen in der Häuslichkeit. Außerdem setzen sich BVMed und eurocom insbesondere für die Einführung eines Anspruchs auf Therapieberatung und -management und für Entbürokratisierung durch die Einführung eines bundesweit einheitlichen Rahmenvertrages ein.

PressemeldungBerlin, 13.03.2025, 18/25

Bild herunterladen „Wir erteilen Ausschreibungsverfahren für Hilfsmittel eine klare Absage. Wir brauchen einen stärkeren Qualitätsfokus und eine regelmäßige Anpassung der Festbeträge und Versorgungspauschalen“, so die Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll vom BVMed und Oda Hagemeier von eurocom.

Das gemeinsame Positionspapier „Bessere Hilfsmittelversorgung JETZT: Mehr Mobilität, mehr Teilhabe, weniger Hürden“ kann unter www.bvmed.de/bvmed-eurocom heruntergeladen werden.

Bedeutung der Hilfsmittelversorgung

Medizinische Hilfsmittel sind nach Ansicht von BVMed und eurocom der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben: Sie sichern Mobilität, entlasten Pflegekräfte und sind eine Voraussetzung für mehr Teilhabe der Betroffenen.

Eine große Hoffnung im Gesundheitswesen liegt derzeit in der Ambulantisierung von Gesundheitsleistungen. „Ein schneller ambulanter Eingriff oder eine rein ambulante Versorgung statt eines mehrtägigen Krankenhausaufenthalts erfordert weniger Personal, Material, finanzielle Mittel und kann die Belastung von Patienten und Angehörigen vermindern. Dieser Trend ist aber nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Dazu gehört vor allem eine gute Hilfsmittelversorgung“, heißt es in dem gemeinsamen Positionspapier.

Hilfsmittelversorgungen leisten mit den dazugehörigen Dienstleistungen wie Einweisung, Beratung, Reparaturservice, Ersatzbeschaffung und Wartung zudem einen spürbaren Beitrag zur Entlastung sowohl von stationären als auch ambulant-ärztlichen Strukturen.

Lösungen für die Hilfsmittelversorgung der Zukunft

Eine alternde Gesellschaft wird mehr Hilfsmittel benötigen, und die Verschiebung von „stationär von ambulant“ wird noch mehr Anforderungen an die häusliche Versorgung stellen. Wer beidem richtig begegnen will, muss die Hilfsmittelversorgung der Zukunft stärken.

Die MedTech-Verbände BVMed und eurocom fordern dafür zusammenfassend:

Innovationen fördern

  • Einfachere und verbindlichere Regelungen für die schnelle Aufnahme innovativer Hilfsmittel in das Hilfsmittelverzeichnis – vor allem wenn sie bereits als CE gekennzeichnete Medizinprodukte zugelassen sind.
  • Gesetzliche Klarstellung des Hilfsmittelbegriffs – und damit Sicherstellung des individuellen Zugangs zu jenen Medizinprodukten, die perspektivisch nicht mehr ärztlich, sondern ambulant-pflegerisch angewendet werden.
  • Stärkung digitaler Diagnose- und Betreuungsmaßnahmen sowie telemedizinischer Versorgungsoptionen in der Häuslichkeit.

Qualität sichern

  • Keine Ausschreibungsverfahren für Hilfsmittel. Als rein preisgesteuerte Instrumente führen Ausschreibungen regelmäßig zu einer „Qualitäts-Abwärtsspirale“, unzumutbaren Versorgungsdefiziten/-verzögerungen und gefährden so die Sicherstellung der ambulanten Versorgung.
  • Regelmäßige Anpassung der Vergütungen u.a. der Festbeträge oder der Versorgungspauschalen als akzeptable Instrumente der Preiskontrolle für die Krankenkassen.
  • Abgesenkter Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent für alle Hilfsmittel und Medizinprodukte.

Versorgung stärken

  • Die Versorgung muss der Qualifikation und nicht dem Beschäftigungsort der Leistungserbringung folgen.
  • Es braucht die Einführung eines Anspruchs auf Therapieberatung und -management, insbesondere bei koordinierungsbedürftigen Versorgungen.
  • Entbürokratisierung durch die Einführung eines Rahmenvertrages, der bundesweit einheitlich und verbindliche Administrations- und Abrechnungsprozesse sowie relevante Formulare definiert – und damit die bestehenden heterogenen Regelungen harmonisiert.
  • Angepasste Prozesse für die Ambulantisierung von bisher stationär durchgeführten Operationen.
  • Verbesserung der Möglichkeiten zur Kooperation zwischen Gesundheitsakteuren und versorgungsrelevanten Netzwerken, etwa durch die Ermöglichung von Selektivverträgen.

„Die Politik muss eine zukunftsfähige Hilfsmittelversorgung in der neuen Legislaturperiode zügig auf die Agenda setzen. Denn die Herausforderungen durch Demografie und Fachkräftemangel sind groß. Damit die Voraussetzungen für eine starke sowie effiziente ambulante Versorgung und den Ausbau der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen geschaffen werden, muss die Hilfsmittelversorgung, die derzeit weit mehr als 32 Millionen Versorgungsfälle pro Jahr umfasst, gestärkt werden“, fordern Möll und Hagemeier abschließend.

Das vollständige Papier sowie weitere Informationen zum Thema können im BVMed-Themenportal unter www.bvmed.de/hilfsmittel heruntergeladen werden.

Der BVMed (Bundesverband Medizintechnologie) repräsentiert über 300 Hersteller und Zulieferer der Medizintechnik-Branche, Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger sowie den medizinischen Fach- und Großhandel.

Die eurocom (European Manufacturers Federation for Compression Therapy and Orthopaedic Devices) ist die Herstellervereinigung für Kompressionstherapie, orthopädische Hilfsmittel und digitale Gesundheitsanwendungen.

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