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 - Herz-Kreislauf-Erkrankungen BVMed begrüßt Herz-Checks: „Menschen über 50 mitdenken und eine umfassende Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sicherstellen“

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) begrüßt die im aktuellen Referentenentwurf des Gesundes-Herz-Gesetzes (GHG) vorgesehenen regelmäßigen Check-up-Untersuchungen mit 25, 35 und 50 Jahren zur besseren Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE). „Das Risiko einer HKE steigt mit dem Alter erheblich und stellt damit eine wachsende Herausforderung für ein gesundes Altern in Deutschland und Europa dar“, erklärt die stellvertretende BVMed-Vorstandsvorsitzende Dorothee Stamm. Hier würden die Chancen der Früherkennung von Risikopatient:innen noch nicht ausreichend genutzt werden, um bei Bedarf zeitnah eine Behandlung einleiten zu können. Der BVMed hebt die Notwendigkeit hervor, eigenständige Herz-Kreislauf-Vorsorgeuntersuchungen für über 50-Jährige im Gesetz zu verankern. Um nach der Diagnose eine bedarfsgerechte Versorgung zu ermöglichen sei es zusätzlich wichtig, die vorhandenen modernen Diagnostik- und Behandlungsmethoden für HKE besser auszuschöpfen.

Pressemeldung20.06.2024, 48/24

© AdobeStock @implementarfilms „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland und Europa die Todesursache Nummer eins. Es ist gut, dass ihre Bekämpfung nun auf der politischen Agenda ist“, bewertet der BVMed den GHG-Entwurf. Ziel des Gesetzesentwurfs ist es, „die Früherkennung und die Versorgung von HKE zu verbessern und so die Herz-Kreislauf-Gesundheit in der Bevölkerung zu stärken“.

Neben der Früherkennung, etwa durch moderne Diagnostik, gibt es laut BVMed auch bei der Behandlung von HKE ungenutzte Potenziale. Gegenwärtig leiden in Deutschland allein rund sechs Millionen Menschen an einer koronaren Herzkrankheit, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Herzinsuffizienz führen kann. Auch Bluthochdruck, Gefäßkrankheiten und Herzklappenerkrankungen gehören dazu. Die Erkrankung hat viele Gesichter und Komorbiditäten wie Diabetes, Niereninsuffizienz oder Adipositas. Sie sind zudem eine häufige Ursache für körperliche Beeinträchtigungen und Pflegebedürftigkeit. Dies mache eine interdisziplinäre, indikations- und sektorübergreifende Versorgung notwendig, welche die Wechselwirkung einzelner Indikationen berücksichtigt und die Versorgung klar am medizinischen Behandlungspfad ausrichtet, erklärt der BVMed. „Hier sehen wir im Entwurf noch Verbesserungspotenzial für eine besser koordinierte, sektorübergreifende und interdisziplinäre Versorgung sowie für die Nutzung digitaler Tools. Die Digitalisierung erleichtert auch bei HKE eine patientennahe Versorgung. So bietet zum Beispiel Telemonitoring große Chancen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung“, so Stamm.

Bild herunterladen Für die Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit in Deutschland sieht der BVMed vier Handlungsfelder als zentral an:

  • Prävention, Früherkennung nachhaltig fördern
  • Versorgung sektorübergreifend und interdisziplinär gestalten
  • Kardiologische Forschung und Innovationen fördern und digitale Anwendungen nutzen
  • Patient:innen leitlinien- und bedarfsgerecht versorgen und sachgerecht informieren

BVMed-Vorstandsvize Stamm zum Abschluss: „Der Referentenentwurf für das Gesundes-Herz-Gesetz ist ein wichtiger Schritt. Wir müssen insgesamt als Gesellschaft und politische Entscheider chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Adipositas strategischer und ganzheitlicher angehen.“

Ein BVMed-Positionspapier unter www.bvmed.de/hke-strategie enthält ausführliche Informationen sowie konkrete Lösungsvorschläge zu den vier Handlungsfeldern.

Hintergrund: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Risikofaktoren und die Folgen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) verursachen rund 40 Prozent aller Sterbefälle und sind damit die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Gegenwärtig leiden in Deutschland allein rund sechs Millionen Menschen an einer koronaren Herzkrankheit, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Herzinsuffizienz führen kann. Unter HKE fallen jedoch noch mehr Krankheiten. So gehören auch Bluthochdruck, Gefäßkrankheiten und Herzklappenerkrankungen dazu. Schließlich sind alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten von HKE betroffen, weshalb sich HKE nicht auf eine bestimmte Alterskohorte oder einen bestimmten Lebenswandel beschränken lassen. HKE sind eine Volkskrankheit mit vielen Gesichtern und Komorbiditäten wie Diabetes, Niereninsuffizienz oder Adipositas. Sie sind zudem eine häufige Ursache für körperliche Beeinträchtigungen und Pflegebedürftigkeit. Neben genetisch bedingten Erkrankungen erhöhen Risikofaktoren wie Hypertonie, Niereninsuffizienz, Typ-2-Diabetes, Asthma/COPD und Adipositas die Gefahr von HKE. Aber nur etwa 50 Prozent aller Herzinfarkte lassen sich durch Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht erklären. Der demographische Wandel der Gesellschaft und eine steigende Lebenserwartung von HKE-Patient:innen verschärfen die Versorgungslage.

Der BVMed repräsentiert über 300 Hersteller und Zulieferer der Medizintechnik-Branche, Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger sowie den medizinischen Fach- und Großhandel. Die MedTech-Branche (Hersteller inkl. Kleinstunternehmen) beschäftigt in Deutschland insgesamt rund 265.000 Menschen und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von 55 Mrd. Euro. Nach der Wirtschaftsstatistik gibt es 1.480 MedTech-Hersteller mit mehr als 20 Beschäftigten, die über 161.000 Mitarbeitende und einen Gesamtumsatz von über 40 Milliarden Euro haben. 68 Prozent des MedTech-Umsatzes werden im Export erzielt. Rund 9 Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert. 93 Prozent dieser Unternehmen sind KMU. Der BVMed ist die Stimme der deutschen MedTech-Branche und vor allem des MedTech-Mittelstandes.

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