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BVMed begrüßt DMP-Regelungen im Herz-Gesetz: „Bessere Überführung in die Regelversorgung“

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) begrüßt die Regelungen zur Stärkung und Weiterentwicklung der Disease-Management-Programme (DMP), die im Gesundes-Herz-Gesetz (GHG) vorgesehen sind. Sie seien insbesondere für die DMP-Programme zu chronischer Herzinsuffizienz, Adipositas und Diabetes dringend geboten, heißt es in der BVMed-Stellungnahme zum GHG-Referentenentwurf. „Die geplanten Maßnahmen zur Überführung der DMP in die Regelversorgung sichern den zeitnahen Zugang für alle chronisch kranken Versicherten. Wir brauchen solche Qualitätsimpulse, um die medizinische Versorgung der Betroffenen zu verbessern“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll. Die ausführliche BVMed-Stellungnahme zum GHG kann unter www.bvmed.de/positionen heruntergeladen werden.

PressemeldungBerlin, 18.07.2024, 61/24

© AdobeStock @wladimir1804 Das GHG will DMP-Programme zu einem verpflichtenden Angebot der Krankenkassen machen, neue DMP schneller flächendeckend in die Versorgung einführen sowie bestehende DMP rascher weiterentwickeln. „Das kann einen wichtigen Qualitätsimpuls für die Versorgung setzen“, heißt es in der BVMed-Stellungnahme. Von den 13 bisher vom G-BA beschlossenen DMP sind bisher erst 7 in der Versorgung angekommen.

Bei der Ausgestaltung und Weiterentwicklung der DMP muss aus Sicht des BVMed zukünftig sichergestellt werden, dass alle evidenzbasierten und bedarfsnotwendigen Leistungen in das DMP aufgenommen werden können, auch wenn sie noch nicht Bestandteil der Regelversorgung sind. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme macht die aktuelle Entscheidung zum DMP-Adipositas deutlich. „Wichtige Elemente einer leitliniengerechten Basistherapie, wie die individuelle Ernährungstherapie, konnten nicht ins DMP aufgenommen werden, da sie noch nicht Bestandteil der Regelversorgung sind. Dadurch kann das Ziel einer leitliniengerechten Therapie durch das DMP nicht sichergestellt werden“, kritisiert der BVMed.

In seiner ausführlichen Stellungnahme zum GHG schlägt der BVMed unter anderem folgende Aspekte vor, um die Versorgung chronisch kranker Menschen sektorübergreifend und interdisziplinär zu gestalten:

  • Neue interdisziplinäre und sektorale Versorgungskonzepte im Rahmen der DMP, um die Langzeitversorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland zu verbessern: Die aktuellen DMP sind spezifisch auf einzelne Erkrankungen ausgerichtet und berücksichtigen oft nicht die Bedürfnisse von Patient:innen mit mehreren gleichzeitig bestehenden Krankheiten (multimorbide Patient:innen). Typ-2-Diabetes, Niereninsuffizienz oder Hypertonie werden in den bestehenden DMP isoliert behandelt, was zu bürokratischem Aufwand durch Doppeluntersuchungen, Falschdiagnosen und Behandlungskonflikten führt und die Versorgungsqualität gefährdet.
  • Stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit und Vernetzung aller an der Behandlung beteiligter Berufsgruppen.
  • Softwarebasierte Entscheidungshilfen für Leistungserbringer etablieren, die auf den aktuellen Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften basieren: Diese sollten eine leitliniengerechte medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapie bei multimorbiden Patient:innen mit Herz-Kreislauf-Erkrankten fördern.
  • Finanzierung erhöhter Aufwände für die DMP über den Risikostrukturausgleich sicherstellen: Die Abschaffung der einmaligen DMP-Programmpauschale zugunsten von Zuschlägen aus dem Gesundheitsfonds kann die richtigen Anreize für die Krankenkassen setzen. Eine Zunahme der Kodierung aufgrund der verbesserten Versorgung darf jedoch nicht dazu führen, dass die sogenannte „Manipulationsbremse“ greift und dadurch die Krankenkassen für diese Krankheiten keine Zuweisungen aus dem Risikostrukturausgleich erhalten. „DMP-Programme sollten von der Manipulationsbremse ausgeschlossen werden“, fordert der BVMed.

„Wir müssen chronische Erkrankungen strategischer angehen und raus aus dem Silodenken bei der Behandlung einzelner Krankheitsbilder. Dafür brauchen wir sektorübergreifende und interdisziplinäre Lösungen“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.

Weitere Informationen gibt es in den Themenportale zu Adipositas (www.bvmed.de/adipositas), Diabetes (www.bvmed.de/diabetes) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (www.bvmed.de/hke).

Der BVMed repräsentiert über 300 Hersteller und Zulieferer der Medizintechnik-Branche, Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger sowie den medizinischen Fach- und Großhandel. Die MedTech-Branche (Hersteller inkl. Kleinstunternehmen) beschäftigt in Deutschland insgesamt rund 265.000 Menschen und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von 55 Mrd. Euro. Nach der Wirtschaftsstatistik gibt es 1.480 MedTech-Hersteller mit mehr als 20 Beschäftigten, die über 161.000 Mitarbeitende und einen Gesamtumsatz von über 40 Milliarden Euro haben. 68 Prozent des MedTech-Umsatzes werden im Export erzielt. Rund 9 Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert. 93 Prozent dieser Unternehmen sind KMU. Der BVMed ist die Stimme der deutschen MedTech-Branche und vor allem des MedTech-Mittelstandes.

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