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 - Wiederbelebung Kooperation „Herzsicher“ will Laienreani­mationsquote ausbauen

Die Deutsche Herzstiftung und die Björn Steiger Stiftung wollen die Laienreanimations­quote in Deutschland ausbauen und gemeinsam ihre politische Reichweite erhöhen, berichtet das Deutsche Ärzteblatt Online.

ArtikelFrankfurt am Main, 23.07.2024

© AdobeStock @Israel „Vorsichtig geschätzt, sterben in Deutschland jedes Jahr rund 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod“, machte Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung und Ärztlicher Direktor am Agaplesion-Bethanien-Krankenhaus in Frankfurt am Main, auf die Problematik aufmerksam.

Schätzungen von Experten zufolge könnten rund 10.000 Betroffene gerettet werden, wenn eine unmittelbare Wiederbelebung erfolgen würde. Die Laienreanimationsquote liege in Deutschland aktuell jedoch nur bei 51 Prozent, so Voigtländer. „Wir müssen Deutschland dringend fit für die Wiederbelebung machen“, betonte der Herzspezialist. Andere europäische Länder, wie Norwegen oder Schweden, hätten deutlich höhere Laienreanimationsquoten von mehr als 80 Prozent. „Dahin müssen wir auch kommen“, sagte er.

Problem sei in Deutschland vor allem ein Defizit bei der Aufklärung. Viele Menschen würden nichts mit der Laienreanimation und dem Tod zu tun haben wollen. Wichtig sei es jedoch zu kommunizieren, dass die Wiederbelebung eine Notwendigkeit sei. Zudem müsse die Aufklärung auch direkt in der Bevölkerung ankommen. Ein reines Ankündigen und Informieren reicht Voigtländer zufolge nicht aus. Die Menschen müssten direkt erreicht und trainiert werden, damit sie im Ernstfall eine Reanimation durchführen könnten. „Es ist komplett inakzeptabel, dass wir in Deutschland so eine niedrige Reanimationsquote haben“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung. Bislang wären keine Aktionen gestaltet worden, die die Quoten gesteigert hätten.

Mit der Kooperation „Herzsicher – Gemeinsam Leben rettenExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.“ sollen die Fähigkeiten und Stärken der beiden Organisationen zusammengeführt und die Laienreanimation in die breite Bevölke­rung getragen werden. Ge­meinsam sollen bundes- und landesweite sowie regionale und lokale Aktivitäten entwickelt und Schulungen und Aufklärungsmaßnahmen vorbereitet werden. Ein besonderer Fokus soll auf die Wiederbelebung an Schulen gelegt werden.

„Bereits 2014 erfolgte bei den Kultusministerien eine Absichtserklärung, die Reanimation verpflichtend in den Schulkanon aufzunehmen“, sagte Voigtländer. „Bis 2024 ist dies aber nur punktuell passiert“. Die Stiftungen würden sich dafür einsetzen, dass ein Reanimationstraining verpflichtend in den Schulunterricht integriert werde. Wenn man bereits in jungen Jahren an die Thematik herangeführt werde, könne das die Hemm­schwelle im Ernstfall senken, betonte der Herzspezialist.

„Mit unserer Zusammenarbeit bündeln wir künftig unsere Kompetenzen und Ressourcen und setzen diese noch effizienter ein“, erläuterte Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung. „Damit sind wir auch in der Lage, noch mehr Menschen für das Thema Herzgesundheit und Erste Hilfe zu sensibilisieren“.

Einfluss im politischen Bereich erhöhen

Die aktuell rund 4.000 angebotenen jährlichen Schulungen sind dem Präsidenten der Björn Steiger Stiftung noch zu wenig. Auch Ministerien, Schulen, größere Unternehmen und Verbände müssten motiviert werden, in das Projekt einzusteigen. Angestrebt würden rund 75.000 Schulungen pro Jahr. Organisationstechnisch würde dies Steiger zufolge funktionieren, allerdings müsse das Angebot auch angenommen werden. Mit der Kooperation erhofft er sich, dass Druck und Wahrnehmung bei den Verantwortlichen steigen und auch der Einfluss im politischen Bereich erhöht wird.

„Wenn sich die zwei größten Organisationen in diesem Bereich zusammentun, haben wir auch in der politi­schen Kommunikation nochmal ein ganz anderes Gewicht“, so Steiger. Bislang seien die Organisationen nicht durchdringend erfolgreich gewesen. Zusammen könne man jedoch für eine bessere Wahrnehmung sorgen. „Gemeinsam wollen wir erreichen, dass bei mindestens 80 Prozent aller Menschen, die einen beobachteten Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden, eine qualitativ hochwertige Laienreanimation durchgeführt wird“, sagten die Initiatoren der Kooperation abschließend.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt Online vom 9. Juli 2024Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

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