- Wiederbelebung Herz-Kreislaufstillstand: Notärzte wollen mehr Digitalisierung, Technik und Koordination
Die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands veröffentlicht ein Maßnahmenbündel, mithilfe dessen die Versorgung von Menschen mit Herz-Kreislaufstillstand verbessert würde, berichtet die ÄrzteZeitung Online.
ArtikelBerlin, 23.07.2024
Die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND) setzt sich für eine bessere Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand ein – in Deutschland seien im vergangenen Jahr rund 55.000 Menschen mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren betroffen gewesen.
Zu den Forderungen zählt die Anleitung der Bevölkerung zur Durchführung von Erstmaßnahmen inklusive Awareness-Kampagnen und regelmäßigen Schulungsmaßnahmen. Zielführend sei zudem die flächendeckende Einführung eines jährlichen Reanimationsunterrichtes an Schulen sowie die ebenfalls flächendeckende, systemübergreifende Datenerfassung und das entsprechende Qualitätsmanagement für den außerklinischen Kreislaufstillstand.
Neben den außerklinisch erhobenen Daten sollten auch die innerklinischen Daten zur weiteren Versorgung und zum Überleben verfügbar sein, so die BAND. Des Weiteren plädiert sie für die flächendeckende Einführung standardisierter, strukturierter Notrufabfragen mit der Möglichkeit der sofortigen Disposition bei entsprechendem Einsatzcode. Entsprechende Erstabfragesysteme sollten an allen Notrufanlaufstellen verfügbar sein.
Initiativen sollten mit Priorität vorangetrieben werden
Die flächendeckende Einführung smartphonebasierter Ersthelfersysteme mit schnittstellenübergreifendem Helfereinsatz solle das ergänzen. Unabhängig von dem eingesetzten System sollten dabei Helfer an ihrem jeweiligen Aufenthaltsort alarmierbar sein. Sinnvoll sei auch die flächendeckende Einführung automatisierter Defibrillatoren und deren Erfassung in Registern.
Viele dieser Maßnahmen würden bereits in einem Kontext mit lokalem oder regionalem Bezug umgesetzt. Häufig geschehe dies auf Basis freiwilliger Initiativen. Einzelne Bundesländer hätten bereits mit der überregionalen Implementierung von Teilkomponenten begonnen. Aus Sicht der BAND sollten all diese Initiativen mit Unterstützung aller Beteiligten sowohl auf kommunaler als auch auf landes- und bundespolitischer Ebene mit Priorität vorangetrieben werden.
Quelle: ÄrzteZeitung Online vom 15. Juli 2024Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.