- Branche Wertschöpfung der Gesundheitswirtschaft und der Medizintechnik
ArtikelBerlin, 07.10.2022
Die Gesundheitswirtschaft ist in den letzten zehn Jahren mit Ausnahme des Pandemiejahres 2020 beständig gewachsen. 2021 erbrachte sie 391,8 Milliarden Euro an Wertschöpfung. Das entspricht 12,1 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland. Gerechnet auf einen Tag sind das mehr als 1 Milliarde Euro Bruttowertschöpfung. Mehr Informationen und Daten zur Gesundheitswirtschaft in Deutschland gibt es in einem „DashboardExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.“ des Bundeswirtschaftsministeriums.
Jeder achte Euro Bruttowertschöpfung in Deutschland entsteht in der Gesundheitswirtschaft
Im Coronajahr 2020 hatte auch die Gesundheitswirtschaft - wie andere Bereiche der deutschen Volkswirtschaft - einen Rückgang zu verzeichnen. Unterbrochene Lieferketten hatten Einfluss auf die Produktion. Der Exportstopp führte zu Umsatzeinbrüchen bei deutschen Unternehmen. Rückläufige Patientenanzahlen hatten Folgen für die regulären Behandlungsfälle in der ambulanten und stationären Versorgung.
Im Coronajahr 2021 hat sich die Gesundheitswirtschaft erfreulicherweise wieder erholt. Die Bruttowertschöpfung ist um 19,3 Milliarden Euro im Vergleich zu 2020 gewachsen. Damit trug die Gesundheitswirtschaft mit fast 11 Prozent zum gesamtdeutschen Wachstum in 2021 bei. Die industrielle Gesundheitswirtschaft ist um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Beim Außenhandel waren es +12,8 Prozent beim Export und +16,5 Prozent beim Import.
Industrielle Gesundheitswirtschaft (IGW)
Die industrielle Gesundheitswirtschaft umfasst die Produktion von Arzneimitteln, Medizintechnik und Medizinprodukten, sowie den Handel und Vertrieb mit diesen Gütern. Die industrielle Gesundheitswirtschaft zeichnet sich durch eine überdurchschnittliche Arbeitsproduktivität und Exporttätigkeit aus. Hier wurden 2021 fast 22 Prozent der Wertschöpfung der deutschen Gesundheitswirtschaft erbracht.
Fast 22 Prozent der Bruttowertschöpfung werden in der industriellen Gesundheitswirtschaft erzeugt
Die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) hat langfristig ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet, wenngleich dieses Wachstum mit 3,2 Prozent unter dem Durchschnitt der Gesundheitswirtschaft (3,8 Prozent) lag. Im Ergebnis ist der Anteil der iGW an der Wertschöpfung der Gesundheitswirtschaft über die Jahre leicht abnehmend gewesen und lag 2021 bei 21,7 Prozent.
Aufgrund der globalen Auswirkungen des Pandemiegeschehens ist es 2020 zu einem außergewöhnlich starken Rückgang der Wertschöpfung in der iGW in Höhe von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019 gekommen. Dieser Rückgang konnte im Folgejahr jedoch wieder aufgeholt werden. Mit 85,2 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung hat die iGW 2021 ein neues Allzeithoch erreicht.
Quelle: BMWK, Oktober 2022Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.
Download: Gesundheitswirtschaft 2021 | BMWK
Wertschöpfung der Medizintechnik
Im Jahr 2021 generierte die Herstellung von Medizinprodukten und Medizintechnik eine Bruttowertschöpfung von 15,4 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Krisenjahr 2020 hat die Branche damit wieder leicht zugelegt (+0,8 Milliarden Euro). Das Vorkrisenniveau von 2019 (15,5 Milliarden Euro) konnte noch nicht wieder erreicht werden. Eine differenzierte Betrachtung der Brutto wertschöpfung verdeutlicht merkliche Unterschiede. So ist die Medizintechnikbranche von 2020 auf 2021 mit 10,4 Prozent mehr als dreimal so stark gewachsen wie die Medizinproduktebranche (3,1 Prozent). Damit hat zumindest die Medizintechnikbranche ihr Vorkrisenniveau wieder erreicht.
Der Export von Medizinprodukten treibt den Außenhandel in der Branche an
Die Exporte der gesamten Branche sind seit dem Jahr 2012 kontinuierlich gewachsen. Die absolute Zunahme von rund 9,7 Milliarden Euro seit dem Jahr 2012 geht einher mit einem durchschnittlichen Wachstum von 4,9 Prozent p. a. im Bereich der Medizinprodukte und 3,0 Prozent im Bereich der Medizintechnik. Im Krisenjahr 2020 erlitt die gesamte Branche einen Exportrückgang. Während die Exporte der Medizinproduktebranche um 6,0 Prozent zurückgingen, reduzierte sich der Export an Medizintechnik sogar um 7,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. Beide Teilbereiche wachsen 2021 wieder mit 13,6 Prozent (Medizinproduktebranche) bzw. 14,7 Prozent (Medizintechnik).