Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - MedTech-Trends Medtech-Innovationen: Nicht ohne den richtigen Werkstoff Artikel von DeviceMed.de vom 12. Dezember 2016

ArtikelWürzburg, 18.12.2015

© Wacker Chemie Der 3D-Druck erobert den Werkstoffbereich Silikone. Interessanterweise ist es mit Wacker Chemie ein Werkstofflieferant, der jetzt einen industriellen 3D-Drucker für Silikone vorgestellt hat, berichtet das Magazin DeviceMed auf seinem Online-Portal. Auf dem 3D-Drucker lassen sich Objekte aus Silikon additiv fertigen. Hierbei wurden sowohl das Material als auch Hard- und Software von Grund auf neu konzipiert. Die Chemiker des Konzerns standen vor der Herausforderung, das eigentlich hochviskose Silikon in eine Form zu bringen, die es erlaubt, winzige Tröpfchen durch die Düse eines Druckkopfs auf einer Oberfläche abzusetzen – und zwar nur dort, wo es die Software vorsieht. Hierfür mussten sie eine völlig neue Silikonformulierung entwickeln.

Trend Nummer eins: 3D-Druck

Die Medizin profitiert von dem neuen Verfahren: „Wir können 3D-Modelle aus Silikon anhand von medizinischen Bilddaten drucken, die wir aus der Kernspin- oder Computertomografie erhalten“, berichtet die Ingenieurin Hannah Riedle von der Universität Erlangen, die dem Thema ihre Doktorarbeit widmet und dafür mit Wacker zusammenarbeitet. Es geht um die individuelle Nachbildung von Patientenorganen, meist in Originalgröße. An den gedruckten Modellen können Ärzte operative Eingriffe planen – und sogar üben, denn „Silikon hat für uns den großen Vorteil, dass es elastisch ist und man es gut schneiden kann“, sagt Hannah Riedle. In Zukunft sollen außerdem individuell angepasste Atemmasken und Hörgeräte im 3D-Druck aus Silikon hergestellt werden.

Was die Rolle von Wacker Chemie angeht, ist sich Dr. Bernd Pachaly, Leiter der Innovationssparte bei Wacker Silicones, sicher: „Bald wird es nicht mehr ausreichen, den Kunden Gebinde mit Chemikalien vor die Werkshalle zu stellen.“ Wertschöpfung werde zukünftig vor allem durch kundenorientierte Gesamtlösungen möglich.

Trend Nummer zwei: bioabbaubare Implantate

Die Firma Evonik erweitert gerade ihre Produktionsstätten in Birmingham (USA) und Darmstadt, um zusätzliche Kapazitäten für die Herstellung von biologisch abbaubaren Polymeren der Marken Resomer und Resomer Select bereitzustellen. Die Copolymere auf Milchsäurebasis (PLGA) werden primär für die Herstellung von bioabbaubaren Medizinprodukten sowie für parenterale Formulierungen mit kontrollierter Wirkstofffreisetzung verwendet. „Wir erwarten, dass der weltweite Bedarf für biologisch abbaubare Polymere auch in den kommenden Jahren stark wachsen wird“, so die Einschätzung von Paul Spencer, Leiter des Biomaterials-Geschäfts des Geschäftsgebiets Health Care von Evonik.

Die Firma Meko, eigentlich Auftragsfertiger, hat mit Resoloy eine patentierte, bioabsorbierbare Magnesiumlegierung für Stents und damit eine Alternative zu Polymeren auf den Markt gebracht – und dafür den Devicemed Award zur Compamed 2016 in der Kategorie Suppliers erhalten.

Trend Nummer drei: Verbundwerkstoffe

Dritter aktueller Trend: Verbundwerkstoffe, Anwendungsbeispiel Orthesen. Sie sind mitunter zu starr und können zu Druckstellen führen. Flexibel, leichter und dabei fester als Stahl kommen die Materialien daher, die Dr. Markus Brzeski in seinem Start-up A+ Composites herstellt. Er hat am Institut für Verbundwerkstoffe an der Technischen Universität Kaiserslautern ein kostengünstiges, materialsparendes Verfahren entwickelt, mit dem Orthesen, aber auch Prothesen passgenau nach Kundenwünschen hergestellt werden können. Er setzt dabei auf einen faserverstärkten Kunststoff. „Wir nutzen einen thermoplastischen Kunststoff, der in seiner Konsistenz zähflüssigem Honig ähnelt“, so der Ingenieur. Dieser wird mit Kohlestofffasern kombiniert. Durch den Materialmix bringt der Kunststoff eine Vielzahl positiver Eigenschaften mit sich: „Er ist fester als Stahl, aber zugleich deutlich leichter und flexibel“, sagt der Ingenieur. Mit Brzeskis Verfahren lassen sich beispielsweise Orthesen für Knie, Beine oder den Rücken maßgeschneidert anfertigen: Stützkorsetts, die die Wirbelsäule entlasten sollen, kommen etwa mit weniger Material aus.

Ebenfalls am Institut für Verbundwerkstoffe an der TU Kaiserslautern sind Gefäßklemmen aus einem Verbundmaterial aus Peek und Kohlenstofffasern entstanden. Der Clip aus Peek, einem Kunststoff, der mit kurzen Kohlenstofffasern verstärkt ist, ermöglicht es Medizinern, in Röntgen-, CT- und MRT-Bildern besser zu sehen, ob die Klemme richtig sitzt und das Aneurysma zuverlässig verschließt.

Trend Nummer vier: Wearables

Wearables – der vierte Trend. Mit Covestro arbeitet auch hier ein Materiallieferant an einem funktionsfähigen Prototyp eines kleinen Pflasters mit Sensoren, die Feuchtigkeit, Temperatur (zum Beispiel Discomfort Index oder Hitzschlag-Alarm), Magnetfeld, Beschleunigung, Druck (zum Beispiel Fallsensor, Umweltbelastung) und UV- bzw. Lichtintensität messen. Der Vorteil: Covestro ist ein Anbieter von Komplettlösungen, einschließlich maßgeschneiderter Poly­urethan-Folien sowie Rohstoffen für Klebstoffe und Schäume. Damit ist sowohl die Fixierung des Pflasters auf der Haut als auch die Einbettung elektronischer Komponenten sichergestellt.

Quelle: DeviceMed Online vom 12.12.2016Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Branche
    MedTech ist Teil der Lösung

    Die MedTech-Branche trägt mit ihren Technologien, Produkten und Verfahren zu einer besseren Versorgung, zu effizienteren Prozessen und Entlastung des medizinischen Personals bei. Medizintechnik ist Teil der Lösung! Das wollen wir mit unserer Kampagne #NurMitMedTech verdeutlichen. Unser Ziel ist ein klares Bekenntnis der Politik zum Medizintechnik-Standort Deutschland.

    Artikel28.10.2024

    Mehr lesen
  • BVMed-Herbstumfrage 2024 | Erwartete Umsatzentwicklung

    Lage der Branche
    Ergebnisse der BVMed-Herbstumfrage 2024

    Wie ist die aktuelle Lage der Medizintechnik-Branche? Der BVMed führte bei seinen Mitgliedsunternehmen im August und September 2024 eine umfassende Online-Befragung mit insgesamt 28 Fragen durch.

    Artikel22.10.2024

    Mehr lesen
  • Branche
    BVMed startet neue Branchenkampagne #NurMitMedTech zur Bedeutung von Medizintechnologien

    Der BVMed startet unter dem Hashtag #NurMitMedTech eine neue Branchenkampagne zur Bedeutung von Medizintechnologien für die Gesundheitsversorgung und den Wirtschaftsstandort Deutschland. Ziel ist ein klares Bekenntnis der Politik zum Medizintechnik-Standort Deutschland: Medizintechnik muss in allen Versorgungsbereichen und Reformvorhaben mitgedacht werden.

    Pressemeldung10.10.2024

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Online-Seminar
    MDR Online-Seminar | Normung in der Medizintechnologie

    Die Normung hat eine hohe Bedeutung in der Entstehung und Zulassung von Medizinprodukten. Gemeinsam geben wir mit den Experten der DIN einen Einblick in die Arbeit der Normung, gehen der Frage nach wie Unternehmen sich an der Normung beteiligen können und welchen Einflüssen sowie Entwicklungen die Normung im Bereich Medizintechnologie in Gegenwart und Zukunft unterliegt.

    Seminardigital
    26.11.2024 09:00 - 11:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: Normung in der Medizintechnologie
  • Konferenz
    Hygieneforum 2024

    Das BVMed-Hygieneforum widmet sich auch dieses Jahr wieder zentralen Herausforderungen der Infektionsprävention in der stationären wie auch ambulanten Versorgung. Fachexpert:innen tragen wichtige Themen vor, zu denen wir dann gemeinsam diskutieren wollen. Melden Sie sich noch heute an. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.

    Konferenzhybrid
    Berlin, 12.12.2024 09:30 - 15:30 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Hygiene

    Zur Veranstaltung: BVMed-Hygieneforum 2024
  • Onlineseminar
    Webinar | Medizintechnik-Fertigung | Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich meistern

    Die Digitalisierung der Fertigung stellt insbesondere in der Medizintechnik- und Life-Sciences-Branche eine große Heraus-forderung dar. Trotz klarer Vorteile wie effizienteren Prozessen und der Aussicht auf bessere Produktqualität und Erfüllung regulatorischer Anforderungen, sehen sich viele Unternehmen mit komplexen Fragen konfrontiert: Wie gelingt der Einstieg? Welche Technologien sind relevant? Wie können gesetzliche Vorgaben effektiv umgesetzt werden? Und wie lassen sich typische Fallstricke vermeiden?

    Seminardigital
    31.01.2025 09:00 - 11:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: Medizintechnik-Fertigung Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich meistern

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen