Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - 07.05.2003 Auf dem Weg zu einer „neuen Gesundheitsökonomie“: Medizintechnologien sind leistungsstark, innovativ, unentbehrlich

Artikel07.05.2003

Rede des BVMed-Geschäftsführers Joachim M. Schmitt auf dem Besuchsprogramm „Medizintechnologien vor Ort“ beim BVMed-Mitgliedsunternehmen BIOTRONIK GmbH & Co. am 7. Mai 2003

Besuchsprogramm „Medizintechnologien vor Ort“
beim BVMed-Mitgliedsunternehmen BIOTRONIK GmbH & Co.

7. Mai 2003
Rede des BVMed-Geschäftsführers Joachim M. Schmitt

Sehr geehrte Damen und Herren des Bundestags,
der Ländervertretungen und der Medien!

„Medizintechnologien vor Ort“: Sie erleben heute die Premiere. Wir wollen Ihnen unsere Branche „hautnah“ näher bringen. „Sehen“ in Verbindung mit „Hören“ sorgt für mehr Verständnis und Erinnerungsvermögen. Das, was wir soeben bei der Führung gesehen und gehört haben, war aus meiner Sicht eindrucksvoll, ja faszinierend. Wenn es Ihnen ähnlich ergangen ist, hätten wir ein wesentliches Ziel dieser Veranstaltung schon erreicht.

Ich will Ihnen mit wenigen Fakten erläutern, warum Medizintechnologien aus unserer Sicht so faszinierend und einmalig sind:

1. Medizintechnologien sind unentbehrlich für unsere Gesundheit und Lebensqualität.

Ob das Pflaster, der Verband oder das Fieberthermometer im häuslichen Umfeld, der Erste-Hilfe-Kasten unterwegs, die medizinischen Produkte in der Arztpraxis, dem Krankenhaus oder dem Pflegeheim: Medizintechnologien sind allgegenwärtig. Es sind die kleinen und großen Helfer, ohne die unser Gesundheitswesen nicht funktionieren könnte.

Medizintechnologien spielen eine wichtige Rolle in allen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens: in der Prävention, der Diagnostik, der Therapie und der Rehabilitation. Medizintechnologien begleiten uns durch alle Lebensphasen und helfen bei den unterschiedlichsten Krankheitsbildern. Vom Pflaster bis zum Herzschrittmacher. Von der Spritze bis zum Navigationssystem für das Einsetzen eines Hüftimplantats.

2. Medizintechnologien sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Es gibt kaum eine innovativere Branche.

Der deutsche Markt für Medizinprodukte beträgt 19 Mrd. Euro (ohne Dentalprodukte). Die Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland über 100.000 Mitarbeiter.

Mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielen die Unternehmen der Medizintechnologie mit Produkten, die nicht älter als zwei Jahre sind! Durchschnittlich werden 10 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert! Der Forschungsstandort Deutschland spielt damit eine besonders wichtige Rolle. Aufgrund steigender Investitionskosten, kürzer werdender Produktlebenszyklen und der zum Teil langen Dauer bis zur Markteinführung bzw. Erstattungsfähigkeit ist aber auch das Forschungsrisiko gestiegen.

3. Medizintechnologien sind keineswegs die „Kostentreiber“ im Gesundheitswesen.

Der Anteil an den Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung beträgt rund 12 Mrd. Euro. 6,1 Mrd. Euro für medizinischen Bedarf im Krankenhaus sowie rund 5,9 Mrd. Euro Ausgaben für den ambulanten Bereich. Der Anteil der Medizintechnologien an den GKV-Leistungsausgaben beträgt damit lediglich 9,3 Prozent.

Bei den meisten Medizinprodukten – insbesondere bei den Implantaten – liegen die Preise im europäischen Vergleich in Deutschland im unteren Drittel bzw. sind am niedrigsten.

4. Medizintechnologien sind eine Investition in die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Menschen.

Innovative Medizintechnologien begründen eine „neue Gesundheitsökonomie“ mit einer qualitativ hochwertigeren medizinischen Versorgung bei gleichzeitigen Kostenreduktionen.

Neue Behandlungsmethoden der Medizintechnologiebranche und neue Therapieansätze verkürzen die Genesungszeiten der Patienten und ermöglichen es ihnen daher, schneller wieder am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Dies stellt auch einen Gewinn für die Volkswirtschaft insgesamt dar.

:: Wir reden beispielsweise über die Verringerung der Liegezeiten von Patienten im Krankenhaus. Minimal-invasive Operationsmethoden sorgen dafür, dass der Patient sehr viel schneller die teure Intensivstation verlassen kann. Neue Verfahren der Medizintechnologie führen damit zu einer wirtschaftlicheren Versorgung der Patienten bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung. Das ist ein Aspekt, der für die Krankenhäuser im anbrechenden DRG-Zeitalter immer wichtiger wird.

:: Wir reden dabei auch über die Reduzierung der Fehltage, die eine große Belastung für unsere Wirtschaft darstellen. Die rund 500 Millionen Fehltage kosten die deutsche Gesamtwirtschaft nach Berechnungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin mehr als 70 Mrd. Euro. Das meine ich, wenn ich innovative Medizintechnologien, die schneller heilen helfen, als eine Investition bezeichne.

5. Medizintechnologien zeigen den Weg zu einem modernen Gesundheitssystem auf.

Homecare-Dienstleistungen der Unternehmen der Medizintechnologie sorgen für eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung im häuslichen Umfeld. Die Einbeziehung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien sorgt für eine effizientere und wirtschaftlichere Versorgung. Ein Beispiel werden wir gleich anschließend unter dem Stichwort „Home Monitoring“ von Dr. Wildau hören.

Alle genannten Aspekte zeigen die Leistungsfähigkeit, die Innovationskraft, das Potential der Medizintechnologiebranche auf.

Wir brauchen deshalb eine neue Gesundheitswirtschaft mit mehr wettbewerblichen Elementen, innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen und mehr Planungssicherheit für die Hersteller von Medizintechnologien. Warum ist ein innovationsfreundliches Klima so wichtig? Weil wir nur dann in Forschung und Entwicklung investieren und gemeinsam mit Ärzten und Wissenschaftlern innovative Behandlungsmethoden entwickeln können, die Leben retten, Gesundheit erhalten und die Lebensqualität verbessern.

Der BVMed tritt deshalb dafür ein, dass die derzeitigen Innovationshemmnisse wie die intransparente Entscheidungspraxis der Bundesausschüsse über neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, die sektorale Budgetierung oder die derzeit fehlenden Qualitätsstandards bei Behandlungen beseitigt werden.

Zusammenfassend:

Medizintechnologien sind leistungsstark, innovativ, unentbehrlich. Sie begründen eine neue Gesundheitsökonomie durch bessere Behandlungsmöglichkeiten, kürzere Liegezeiten, geringere Behindertenraten und weniger Fehlzeiten.

Unsere Kernbotschaften lauten

:: Medizintechnologien sind unentbehrlich für Gesundheit und Lebensqualität der Menschen.
:: Sie sind eine Investition in die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Menschen.
:: Medizintechnologien müssen allen Patienten, die sie benötigen, ohne Zeitverzögerung zur Verfügung gestellt werden.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Krebs
    Meilenstein bei der Früherkennung: Weg frei für Lungenkrebs-Screening mittels Low-Dose-CT

    Der BVMed weist auf einen Meilenstein bei der Lungenkrebs-Früherkennung hin: Seit dem 1. Juli 2024 ist der Weg frei für das moderne Screening-Verfahren mit der Low-Dose-Computertomografie (CT) für starke aktive und ehemalige Raucher:innen im Alter zwischen 50 und 75. Der Gemeinsame Bundesauschuss (G-BA) muss nun eine entsprechende Richtlinie möglichst zeitnah zu beschließen.

    Pressemeldung01.07.2024

    Mehr lesen
  • Verbandkasten
    BVMed empfiehlt: Kfz-Verbandkasten vor der Urlaubsfahrt kontrollieren

    Der BVMed empfiehlt, dass der Kfz-Verbandkasten auf jeder Checkliste vor der Urlaubsfahrt stehen sollte. Wichtig ist dabei ein prüfender Blick auf Vollständigkeit und auf das Verfalldatum der steril verpackten Inhaltsteile. Eine aktuelle Bevölkerungsumfrage zeigt zudem auf, dass der Verbandkasten auch außerhalb des Fahrzeugs sehr häufig zur Erstversorgung genutzt wird.

    Pressemeldung28.06.2024

    Mehr lesen
  • Datennutzung
    Veranstaltung zur Frauengesundheit: Vernetzung stärken und Versorgungsforschung fördern

    Digitale Lösungen sind ein Teil der Gesamtlösung, um Frauengesundheit und gendersensible Medizin zu stärken. Gleichzeitig bedarf es mehr Awareness rund um die gesundheitlichen Bedürfnisse von Frauen, mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit, mehr Forschung und dafür die richtige Infrastruktur und Ressourcen. So das Fazit der Veranstaltung „Frauengesundheit endlich im Fokus: Werden digitale Anwendungen der Durchbruch für gendersensible Medizin sein?“ von BVMed und Taylor Wessing. Die Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke hob in der Paneldiskussion eine bessere Gesundheitsdaten-Nutzung als wichtigen Baustein für mehr gendersensible Medizin hervor.

    Pressemeldung27.06.2024

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Webinar
    ESG Seminar | Implementierung der WEEE-Richtlinie

    Die europäische Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE-Richtlinie) wird in Deutschland durch das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) umgesetzt. Beide regeln das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten. Sie zielen auf die Abfallvermeidung und das Stärken der Wiederverwertung und nehmen dabei Hersteller und Vertreiber...

    Seminardigital
    25.07.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Nachhaltigkeit

    Zur Veranstaltung: Implementierung der WEEE-Richtlinie
  • Case-Study-Workshop
    MedTech-Marketing

    Die Digitalisierung, die Internationalisierung der Märkte und der Wettbewerbsdruck haben einen großen Einfluss auf das Marketing eines Unternehmens. Produkt- und Marketingmanager:innen haben somit eine Schlüsselrolle für den Unternehmenserfolg. Die richtige Strategie entwickeln, Produktvorteile erkennen und im Zusammenspiel mit Agenturen an Entscheidungsträger:innen und Kundschaft...

    Workshopon-site
    Berlin, 19.09.2024 09:00 - 17:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: MedTech-Marketing
  • Branche
    BVMed-Jahrespressekonferenz und Medienseminar

    Zu Beginn des 25. Berliner Medienseminars stellt der BVMed im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Ergebnisse seiner aktuellen Herbstumfrage 2024 zur Lage der MedTech-Branche vor. Daraus abgeleitet werden erforderliche Maßnahmen, um den MedTech-Standort Deutschland zu stärken. Im Anschluss steht die medizinische Versorgung der Zukunft im Fokus: sicher, effizient und datengetrieben....

    Konferenzhybrid
    22.10.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: BVMed-Jahrespressekonferenz 2024 und 25. Berliner Medienseminar (hybrid)

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen