- Positionspapier Bundestagswahl 2025 Medizintechnik als Wirtschaftsfaktor anerkennen und fördern
Medizintechnologien sind unentbehrlich für die Gesundheitsversorgung der Menschen und eine Schlüsselindustrie für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland – es geht #NurMitMedTech. Um die Rahmenbedingungen für die MedTech-Branche zu stärken, Innovationen zu fördern und die Gesundheitsversorgung effizienter zu gestalten, fasst der BVMed in 10 Themenbereichen Forderungen zur Bundestagswahl 2025 zusammen. Dieser Artikel legt einen Schwerpunkt auf den ersten Themenbereich: Medizintechnik als Wirtschaftsfaktor anerkennen und fördern. Alle Forderungen im Übersichtsartikel.
Artikel14.02.2025
Bedeutung der Branche
68 Prozent des Umsatzes der MedTech-Branche von über 40 Milliarden Euro gehen in den Export. Werden Kleinbetriebe mitgerechnet, sind es sogar mehr als 55 Milliarden Euro. Deutschland ist derzeit noch der zweitgrößte Medizintechnik-Standort der Welt – nach den USA, vor Japan und China.
Die Medizintechnik benötigt einen attraktiven Standort Deutschland, um weiterhin im internationalen Kontext wettbewerbsfähig zu sein. Der Fach- und Großhandel für Medizinprodukte spielt dabei eine zentrale Rolle für die ambulante und stationäre Versorgungssicherheit. Er stellt sicher, dass die benötigten Produkte rechtzeitig und in der richtigen Qualität bereitstehen und ist damit ein unerlässlicher Baustein zur Gewährleistung reibungsloser Versorgungsabläufe in unserem Gesundheitssystem. Zudem stärkt die medizinische Versorgung der Menschen in der Häuslichkeit (Homecare) die ambulante Versorgung.
Unsere Forderungen:
- Wir müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die überwiegend mittelständisch geprägte Medizintechnik-Branche stärken –durch weniger Bürokratie sowie international wettbewerbsfähige Energiekosten und Unternehmens-Steuersätze.
- Wir benötigen eine eigenständige MedTech-Strategie, um medizintechnische Innovationen zu fördern und mit verbesserten Zertifizierungsverfahren gute Rahmenbedingungen für Forschung, Unternehmertum und Fachkräfte zu schaffen. Hierzu gehört auch, dass der medizinische Fach- und Großhandel angemessen berücksichtigt wird, um seine Rolle als Bindeglied in der Versorgung effizient erfüllen zu können.
- Wir fordern einen Beauftragten der Bundesregierung für die Medizintechnik im Kanzleramt, der die Bereiche der Forschungs-, Gesundheits-, Wirtschafts- und Finanzpolitik zusammen denkt und koordiniert.
- Wir müssen die Rahmenbedingungen für die Resilienz des Gesundheitssystems stärken. Dazu gehören stabile Lieferketten und die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Vorprodukten. Dazu zählt unter anderem der Aufbau einer digitaler Bestandsplattform für versorgungskritische Medizinprodukte.
- Wir benötigen eine Entbürokratisierungsoffensive, indem die Berichtspflichten mindestens um die Hälfte reduziert und die Verwaltungsprozesse durch Digitalisierung und Beschleunigung effizienter gestaltet werden. Dazu zählen beispielsweise digitale Konformitätsbewertungs-Verfahren, eine digitale Unternehmensakte, auf die alle relevanten Stakeholder zugreifen können, sowie ein „Once-Only-Prinzip“ bei der Dateneingabe von Unternehmensdaten.
- Wir fordern einen einheitlich ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf alle Medizinprodukte von 7 Prozent.
- Wir fordern eine gezielte Förderung von KMU im Medizinproduktebereich, da dieser Sektor maßgeblich von KMU geprägt wird. Um die vielfältigen Herausforderungen erfolgreich zu meistern, bedarf es maßgeschneiderter Förderprogramme, Innovationspartnerschaften, spezialisierter Beratungsangebote sowie der Schaffung eines regulatorischen Umfelds, das den besonderen Bedürfnissen von KMU gerecht wird.