Partner gesucht: Förderprogramm „Nachhaltigkeit in der Medizintechnik“
Das Kunststoff-Institut sucht für das neue Förderprogramm mit dem Titel "Sustainability4HealthExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab." noch Partner aus der MedTech-Branche. Das Programm soll die Nachhaltigkeit in der Medizintechnik fördern. Der Antrag auf Förderung im Rahmen des ZIM-Innovationsnetzwerks ("Zentrales Inovationsprogramm Mittelstand") des Bundeswirtschaftsministeriums liegt vor. Eine Bewilligung wird im Herbst 2024 erwartet.
ArtikelBerlin, 30.07.2024
Informationen zur Zielsetzung, Förderinhalt und -konditionen, dem zeitlichen Ablauf sowie Ansprechpartnern gibt es in einem ausführlichen SteckbriefExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. auf der ZIM-WebseiteExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab..
Zielsetzung von Sustainability4Health
Traditionell hat die Medizintechnikbranche bahnbrechende Innovationen hervorgebracht, Leben gerettet, verlängert und verbessert. Doch der Erfolg dieser Fortschritte wurde und wird von hohen ökologischen Anforderungen und Kosten begleitet. Von der Herstellung von Einwegprodukten und deren Verpackung, über den Energieverbrauch bis hin zur Entsorgung medizinischer Abfälle – jede Phase des Lebenszyklus von Medizinprodukten hinterlässt spürbare Auswirkungen auf die Umwelt.
In einer Welt, die zunehmend von Umweltbewusstsein und sozialer Verantwortung geprägt ist, steht auch die Medizintechnikbranche vor der Herausforderung, nachhaltigere Produkte und Praktiken zu implementieren.
Viele Unternehmen haben bereits erste Schritte unternommen, indem sie auf biokompatible Materialien umgestellt, den Energieverbrauch optimiert und Recyclingprogramme eingeführt haben. Diese Bestrebungen sind jedoch als Einzelaktionen zu sehen und erst der Anfang eines umfassenden Wandels, der die gesamte Branche transformieren wird.
Das übergeordnete Ziel des Netzwerkes Sustainability4Health liegt in der Entwicklung und Produktion neuer nachhaltiger Medizinprodukte: weg von traditionellen Materialien, Produkten und Abläufen, hin zu zukunftsweisenden Innovationen, ohne Kompromisse bei Sicherheit und Qualität einzugehen.
Dies soll, wie stets bei ZIM-Innovationsnetzwerken, innerhalb eines Konsortiums aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen anhand konkreter Produktentwicklungen und -verbesserungen realisiert werden. Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich an diesem Netzwerk beteiligen, haben die einzigartige Gelegenheit, als Pioniere auf dem Gebiet der nachhaltigen Medizintechnik identifiziert zu werden und sich als Innovatoren und Vorreiter zu etablieren.
Das Innovationsnetzwerk geht über die reine Demonstration von Umweltbewusstsein hinaus und ermöglicht es den Netzwerkpartnern, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, neue Märkte für neue Produkte zu erschließen und ihre langfristige Unternehmensverantwortung zu festigen. Die strategische Integration von Nachhaltigkeitsansätzen bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern stellt auch sicher, dass die Partner auf die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten und ethischen Geschäftspraktiken reagieren. Diese Reputation stärkt ihre Position in einem immer anspruchsvolleren Markt und trägt dazu bei, langfristig einen wirtschaftlich stabilen Unternehmenserfolg zu gewährleisten.
Mögliche Entwicklungslinien des Netzwerks
Erste Ansätze in Bezug auf die Nachhaltigkeit sind neue innovative oder verbesserte medizinische Produkte aus Kunst-oder Verbundstoffen, die in Krankenhäusern, Arztpraxen, Rehabilitationszentren, aber auch zum persönlichen Gebrauch durch die Patienten Anwendung finden.
Das Portfolio reicht von der Anwendung von Biokunststoffen, Medizinprodukten aus Recyclingmaterial, über Müllvermeidung in Arztpraxen und Kliniken, bis zum effizienten Kunststoffrecycling.
Technisch-inhaltliche Themen wie Materialauswahl, Design-und Konstruktionsprozesse, medizinische Validierungsprozeduren, Fertigungstechniken und -abläufe, sowie Qualitätssicherung werden im Rahmen des Netzwerkes bearbeitet.
Ziel der Netzwerkaktivitäten sind neue oder verbesserte Medizinprodukte, deren Realisierung von den Netzwerkpartnern durch die Nutzung von Bundes-, Landes-oder europäischen Fördermitteln erreicht wird.
Was ist ein ZIM-Innovationsnetzwerk?
Ein Innovationsnetzwerk bezeichnet den Zusammenschluss von mindestens sechs KMU und Forschungs-und Entwicklungseinrichtungen mit dem Ziel, gemeinschaftlich innovative Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen zu entwickeln und Verwertungskonzepte zu erarbeiten. Ziel ist die synergetische Zusammenarbeit auf einem oder mehreren Technologiefeldern von der Forschung und Entwicklung bis zur Vermarktung der F&E-Ergebnisse. Innerhalb eines Innovationsnetzwerks werden sowohl das Management des Netzwerkes, als auch die Aktivitäten zur Entwicklung von F&E-Projekten (ZIM-SOLO, ZIM-KOOP) gefördert. Das Netzwerk wird von erfahrenen Netzwerkmanagerinnen und Netzwerkmanagern koordiniert. Das Netzwerk gliedert sich in zwei Phasen, wobei Phase 1 (12 Monate) zur Etablierung des Netzwerkes dient und Phase 2 (24 Monate) der Entwicklung und Umsetzung der Netzwerkkonzeption und der technischen Entwicklungslinien gewidmet ist. Über die Aktivitäten und Leistungen des Netzwerkmanagements wird zwischen den Netzwerkpartnern und der Managementeinrichtung eine Vereinbarung geschlossen. Vor der Antragstellung der Phase 1 ist von der Netzwerkmanagementeinrichtung bereits ein verbindliches Mandat von mindestens sechs voneinander unabhängigen KMU beizubringen, das die Netzwerkmanagementeinrichtung berechtigt, die Förderung des Innovationsnetzwerks zu beantragen. Des Weiteren beauftragen die Netzwerkpartner im Falle der Bewilligung die Netzwerkmanagementeinrichtung mit dem Netzwerkmanagement des Innovationsnetzwerkes.
Die Förderung des innovativen Netzwerkes zielt auf eine nachhaltige Zusammenarbeit der Partner über den Förderzeitraum hinaus. Ziel der Netzwerkarbeit ist die Erarbeitung eines tragfähigen Konzeptes für die Fortsetzung des Netzwerkes in entsprechenden Strukturen und Organisationsformen.
Was wird gefördert?
Die Fördersäule ZIM-Innovationsnetzwerke vereint die Förderung von Netzwerkmanagement-Dienstleistungen mit den Entwicklungsprojekten des Netzwerks. Die Netzwerke bestehen aus mindestens sechs kleinen und mittleren Unternehmen. Zusätzlich können weitere Partner teilnehmen (z. B. Forschungseinrichtungen, Hochschulinstitute, große Unternehmen und sonstige Einrichtungen wie Verbände).
Förderkonditionen
In einer dreijährigen Projektlaufzeit
- Phase 1: 12 Monate (01.11.2024 – 31.10.2025)
- Phase 2: 24 Monate (01.11.2025 – 31.10.2027
werden die Netzwerkmanagementkosten der Unternehmen mit Förderquoten von
- 90% im ersten
- 70% im zweiten und
- 50% im dritten Jahr unterstützt.
Ansprechpartner
Torsten Urban
Telefon +49 23 51.1064-195
urban@kunststoff-institut.de
Thomas Eulenstein
Telefon +49 23 51.10 64-114
eulenstein@kunststoff-institut.de
Download des Steckbriefs als pdfExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.