In Deutschland erkranken jährlich rund 500.000 Menschen an Krebs, 4 Millionen Menschen leben mit der Krankheit. Daher findet jedes Jahr am 4. Februar der Weltkrebstag statt, um das Bewusstsein für die Herausforderungen im Kampf gegen Krebs zu stärken. Das Motto der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC) lautet für die kommenden drei Jahre „Gemeinsam einzigartig“. Die Deutsche Krebshilfe macht insbesondere auf die Herausforderungen der Langzeitüberlebenden aufmerksam. Wir erinnern daran, dass MedTech auf vielfältige Art helfen kann: von der Diagnosestellung über die Therapie bis zur Nachsorge.
Artikel31.01.2025
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Das internationale Motto des Krebstags: Gemeinsam einzigartig
Das Motto der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC) lautet für die kommenden drei Jahre „United by Unique“, auf Deutsch: „Gemeinsam einzigartig“. Die Message: Krebspatient:innen sind durch ihre medizinische Diagnose miteinander verbunden und gleichzeitig hat jede:r eine ganz eigene Geschichte, Erfahrungen und Bedürfnisse.
Mit modernen Medizintechnologien und Services gegen Krebs
MedTech als Teil der Lösung
Medizintechnik kann bei Krebserkrankungen auf vielfältige Art helfen: von der Diagnosestellung über die Therapie bis zur Nachsorge. Die beste Waffe gegen Krebs ist derzeit, ihn früh zu erkennen. Hier helfen moderne bildgebende Verfahren – bis hin zur Videokapsel-Endoskopie. Minimalinvasive Chirurgie mit robotischen Systemen sowie Bildgebung während der OP haben dazu geführt, dass Eingriffe besser geworden sind. Durch moderne Diagnostik-Software unter Einschluss der DNA-Sequenzierung von Tumorgewebe wird ein personalisiertes Krebsmanagement ermöglicht. Mit Apps können Betroffene ihre Medikamenteneinnahme, Beschwerden und Gefühlszustand dokumentieren und ihrer Ärzt:innen Informationen in Echtzeit übermitteln.
Neuer Schwerpunkt der Deutschen Krebshilfe: Langzeitüberleben nach Krebs
Eine Krebsdiagnose verbindet Betroffene und gleichzeitig hat jede:r Patient:in eine ganz eigene Geschichte mit einem individuellen Krankheitsbild und Therapieverlauf. Auch viele Jahre später ist das Leben der Betroffenen häufig geprägt von unterschiedlichen Folgen der Erkrankung. Dieses Feld ist bislang aber nur wenig erforscht.
Mit dem neuen Förderschwerpunkt „Langzeitüberleben nach Krebs“ geht die Deutsche Krebshilfe das Thema an: Der Schwerpunkt umfasst die beiden Programme „Datenerhebung und Datenanalyse“ sowie „Innovative Versorgungsmodelle“, in denen insgesamt elf Forschungsprojekte mit acht Millionen Euro gefördert werden. Ziel ist, die Situation der Betroffenen besser zu verstehen und ihre Versorgung zu verbessern.
Langzeitüberleben: Eine Herausforderung
Dank der Fortschritte in Früherkennung und Therapie überleben immer mehr Menschen ihre Krebserkrankung. Damit steigt aber auch die Anzahl der sogenannten Langzeitüberlebenden in Deutschland – Menschen, deren Krebserkrankung mehr als fünf Jahre zurückliegt. Zurzeit leben etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland mit oder nach Krebs, wovon Langzeitüberlebende mit 3,5 Millionen den größten Teil ausmachen. Von ihnen leidet schätzungsweise die Hälfte an Spätfolgen der Erkrankung oder Therapie.
Zu den häufig auftretenden körperlichen Langzeitfolgen zählen unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Erschöpfung, Nervenstörungen sowie Beeinträchtigungen der Fruchtbarkeit. Krebs kann aber auch auf andere Art Spuren hinterlassen. So können Arbeitsausfall und Berufsunfähigkeit als Folge der Erkrankung zu finanziellen Belastungen führen. Hinzu kommen für viele Patient:innen psychische Probleme wie Depressionen und die Angst vor einem Rückfall. „Wir wissen noch viel zu wenig darüber, wie verbreitet die unterschiedlichen Langzeitfolgen sind und wann sie bei wem auftreten. Was uns fehlt, sind umfassende Daten, die uns dabei helfen, zu erkennen, wie wir die Situation der Langzeitüberlebenden verbessern können“, so Professor Wolf-Karsten Hofmann, Vorsitzender des Fachausschusses ‚Versorgungsmaßnahmen und -forschung‘ der Deutschen Krebshilfe.
Datengetriebene Versorgung: Erkenntnisse gewinnen und optimal versorgen
In fünf der geförderten Forschungsprojekte erheben und analysieren Wissenschaftler:innen Daten, indem sie Langzeitüberlebende zu körperlichen, psychischen und sozialen Nachwirkungen ihrer Erkrankung befragen. So wollen sie zum einen eine Datengrundlage für mögliche Versorgungsmaßnahmen schaffen, zum anderen sollen Faktoren identifiziert werden, die das Risiko für bestimmte Langzeitfolgen erhöhen.
Neue Versorgungsmodelle
Wenn die regulären Nachsorgeuntersuchungen abgeschlossen sind, treten Menschen mit überstandener Krebserkrankung meist in eine Phase ohne strukturierte Versorgungsangebote ein. Das Programm „Langzeitüberleben nach Krebs – innovative Versorgungsmodelle“ umfasst Projekte, in denen Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen Konzepte zur nachhaltigen Versorgung von Langzeitüberlebenden entwickeln und deren möglichen Einsatz in der Praxis erforschen. Die geförderten Projekte sollen die Lebensqualität der Betroffenen verbessern und ihre Gesundheitskompetenz stärken. Dafür werden unterschiedliche Elemente aus der Versorgung wie Psychoonkologie, Sozialberatung, Ernährungsberatung, Bewegungstherapie und die Krebs-Selbsthilfe miteinander verknüpft.