Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - 23.09.2011 Mobilitäts- und Rehatechnik Versorgung von Betroffenen mit Mobilitäts- und Rehatechnik

Artikel

4,52 Millionen Menschen in Deutschland haben eine körperliche Behinderung. Homecare-Rehatechnik ermöglicht vielen von ihnen ein selbstbestimmtes, unabhängiges und aktives Leben.
Rehatechniker begleiten den Patienten in der Versorgung. Mobilitäts-Experten fördern durch ihre Leistungen ein Leben in der gewohnten Umgebung.

Download: Mobilität und Rehatechnik

Was ist unter Mobilität zu verstehen?
Der Begriff Mobilität bezeichnet die aktive Bewegung von Personen oder passiv die Beweglichkeit von Körperteilen oder Organen. Die Bewegungsfähigkeit wird in pflegerischen Konzepten auch eine „grundlegende Aktivität des täglichen Lebens“ genannt. Die Fähigkeit zur Eigenbewegung von Personen umfasst verschiedene Steuerungsvorgänge und Bewegungsabläufe:

  • Mentale Steuerung (Willen, Entschluss, Koordination der Muskelbewegung)
  • Positionsveränderungen im Liegen oder Sitzen aus eigener Kraft
  • Transfer, den Übergang von einer solchen Position in eine andere oder in eine kontinuierliche Bewegung (z.B. vom Bett auf den daneben stehenden Stuhl)
  • Gehen (auch Krabbeln, Rutschen, Kriechen)
  • Stehen oder Halten einer gebeugten Position (Gleichgewicht, Belastung aushalten, auch Sich-Stützen)
  • Fortbewegung (auch mit Hilfsmitteln wie Fahren im Rollstuhl oder mit einem individuell angepassten PKW, Gehen mit Unterarmgehstütze, Rollator, Gehwagen etc.)

Welche Grade der Eigenbewegung gibt es?
Ein Ausdruck für die Fähigkeit zur Eigenbewegung in der Rehabilitationsmedizin oder der Orthopädietechnik sind die Mobilitätsgrade. Mobilitätsgrade werden fünffach abgestuft von Null bis Vier. Sie sind Funktionsbeschreibungen, besonders auch im Umgang mit Hilfsmitteln oder Beinprothesen (Unterschenkel oder Bein).

  • 0: Die Fähigkeit zur Bewegung vom Platz weg fehlt (z.B. beinamputierte Person).
  • 1: Die Fähigkeit, ein Hilfsmittel für den Transfer oder zur Fortbewegung auf ebenen Böden mit geringer Geschwindigkeit zu nutzen. Gehdauer und Gehstrecke ebenso wie die Stehfähigkeit sind stark begrenzt (wenige Meter). Auch als Innenbereichsgeher bezeichnet.
  • 2: Man kann mit dem Hilfsmittel wie der Prothese mit geringer Geschwindigkeit gehen und niedrige Umwelthindernisse, wie Bordsteine, einzelne Stufen oder unebene Böden, überwinden. Auch als eingeschränkter Außenbereichsgeher bezeichnet.
  • 3: Man kann sich (evtl. mit Hilfsmittel) in mittlerer bis hoher, auch veränderlicher, Gehgeschwindigkeit fortbewegen und dabei die meisten, üblichen Umwelthindernisse überwinden (Klettern wäre nicht üblich). Auch als uneineingeschränkter Außenbereichsgeher mit durchschnittlichen Aktivitäten bezeichnet.
  • 4: Der Patient kann sich wie der uneingeschränkte Außenbereichsgeher fortbewegen. Gehdauer und Gehstrecke sind jedoch nicht limitiert. Auch als uneingeschränkter Außenbereichsgeher mit besonders hohen Ansprüchen oder als hochaktiv bezeichnet.

Welche Mobilitätshilfen gibt es?
In der Mobilitäts- und Rehatechnik werden unterschiedliche Hilfsmittel angeboten. Die Auswahl erfolgt je nach individueller Einschränkung des Patienten:

  • Krankenfahrzeuge: Dazu gehören u.a. Scooter und (Elektro)-Rollstühle. In Kombination mit bestimmtem Zubehör können diese individuell auf die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.
  • Badehilfen: Die Hilfsmittel erleichtern die Körperpflege, indem sie das Agieren im Bad ermöglichen. Dazu zählen u.a. Sicherheitsgriffe, Duschhocker oder Badewannenlifter.
  • Geh- und Stehhilfen: Auch hier gibt es verschiedene Hilfsmittel. Je nach Behinderung empfiehlt sich die Nutzung von Gehstützen, fahrbaren Gehgestellen, Stehhilfen oder Rollatoren. Diese Hilfsmittel werden darüber hinaus zu Therapiezwecken eingesetzt, um den Patienten langfristig vom Hilfsmittel unabhängig zu machen.
  • Mobilitätshilfen: Darunter fallen Teppensteighilfen, Treppenlifter, Patientenlifter oder Aufstehhilfen. Sie können den Alltag der Patienten erleichtern und ermöglichen den Verbleib in den eigenen vier Wänden.

Wie viele Betroffene gibt es?
4,54 Millionen Menschen in Deutschland haben eine körperliche Behinderung. Viele von ihnen benötigen Hilfsmittel zur Verbesserung ihrer Mobilität. Darüber hinaus benötigen viele Menschen, die keinen Grad der Behinderung vorweisen, Mobilitätshilfen.

Was leisten Homecare-Unternehmen?
Rehatechniker begleiten den Patienten in der Versorgung z.B. durch

  • individuelle Beratung im häuslichen oder stationären Umfeld - teilweise ein Leben lang,
  • Hilfestellung bei der Auswahl des geeigneten Hilfsmittels im Hinblick auf die körperlichen Einschränkungen und häuslichen Gegebenheiten,
  • Einweisung und Schulung in die Handhabung der Hilfsmittel,
  • Abstimmung mit anderen Reha- und Mobilitätsexperten, wie Therapeuten oder Orthopädietechnikern.

Was ist der Nutzen für den Patienten?
Patienten können dank der Leistungen von Mobilitäts-Experten ein Leben in ihrer gewohnten Umgebung führen und ihnen wird der Aufenthalt in stationären Einrichtungen trotz Krankheit und Pflegebedürftigkeit erspart. Zudem wird der Heilungsprozess durch die Auswahl des richtigen Hilfsmittels ermöglicht und kann bestenfalls zu einer völligen Unabhängigkeit vom Hilfsmittel führen.

Patientengeschichte: Zurück ins Leben dank neuer Technik
Frau K. war gerade mit ihren Zwillingen schwanger, als sie ganz unvermittelt eine Gehirnblutung traf. Sie fiel ins Koma und als sie wieder erwachte war sie halbseitig gelähmt und auf einem Auge erblindet. Ihre Babys hatten das Unglück überlebt, kamen aber als Frühchen zur Welt. Die Bewegungseinschränkungen machten das Leben für Frau K. fast unerträglich. Sie konnte ihrem alten Beruf als Krankenschwester nicht mehr nachgehen und sich nicht richtig um ihre Kinder kümmern. Nach einigen Monaten war sie zwar in der Lage mit dem Rollstuhl weitestgehend selbstständig umzugehen, aber das reichte ihr nicht. Mit der Hilfe von Rehatechnikern und Physiotherapeuten lernte Frau K. wieder zu laufen. Allerdings brauchte sie nach wie vor eine Gehhilfe und ihre Gliedmaßen versagten immer wieder. Irgendwann bekam sie die Nachricht, dass eine Neuro-Orthese ihr möglicherweise helfen könnte. Über eine Stimulationseinheit unter dem Fuß werden dabei Signale an eine Kniemanschette gegeben, die die Bewegung kontrolliert. Steuern kann Frau K die Bewegung durch eine Fernbedienung, die in ihrer Hosentasche Platz findet. Seit sie mit der Neuro-Orthese läuft, fühlt sich Frau K. wieder sicher auf ihren eigenen Beinen. Ihr Zuhause und ihr Wagen wurden auf die Einschränkung hin angepasst. Mittlerweile arbeitet Frau K. sogar wieder halbtags als Stationsschwestern im Krankenhaus. Sie hat zurück ins Leben gefunden. „Ohne meine Familie, die mir Kraft gegeben hat und ohne die Unterstützung meiner Ansprechpartner aus der Homecare, die mich mit der neuesten Technik versorgt haben,hätte ich es nicht geschafft“, sagt Frau K. heute.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • MDR
    MIT: MDR grundlegend überarbeiten

    Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) fordert, die europäische Medizinprodukte-Verordnung (MDR) grundlegend zu überarbeiten und praxistauglich zu machen. Einen entsprechenden Beschluss fasste der MIT-Bundesvorstand am 2. Juli 2024.

    Artikel02.07.2024

    Mehr lesen
  • Krebs
    Meilenstein bei der Früherkennung: Weg frei für Lungenkrebs-Screening mittels Low-Dose-CT

    Der BVMed weist auf einen Meilenstein bei der Lungenkrebs-Früherkennung hin: Seit dem 1. Juli 2024 ist der Weg frei für das moderne Screening-Verfahren mit der Low-Dose-Computertomografie (CT) für starke aktive und ehemalige Raucher:innen im Alter zwischen 50 und 75. Der Gemeinsame Bundesauschuss (G-BA) muss nun eine entsprechende Richtlinie möglichst zeitnah zu beschließen.

    Pressemeldung01.07.2024

    Mehr lesen
  • Verbandkasten
    BVMed empfiehlt: Kfz-Verbandkasten vor der Urlaubsfahrt kontrollieren

    Der BVMed empfiehlt, dass der Kfz-Verbandkasten auf jeder Checkliste vor der Urlaubsfahrt stehen sollte. Wichtig ist dabei ein prüfender Blick auf Vollständigkeit und auf das Verfalldatum der steril verpackten Inhaltsteile. Eine aktuelle Bevölkerungsumfrage zeigt zudem auf, dass der Verbandkasten auch außerhalb des Fahrzeugs sehr häufig zur Erstversorgung genutzt wird.

    Pressemeldung28.06.2024

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Webinar
    ESG Seminar | Implementierung der WEEE-Richtlinie

    Die europäische Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE-Richtlinie) wird in Deutschland durch das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) umgesetzt. Beide regeln das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten. Sie zielen auf die Abfallvermeidung und das Stärken der Wiederverwertung und nehmen dabei Hersteller und Vertreiber...

    Seminardigital
    25.07.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Nachhaltigkeit

    Zur Veranstaltung: Implementierung der WEEE-Richtlinie
  • Case-Study-Workshop
    MedTech-Marketing

    Die Digitalisierung, die Internationalisierung der Märkte und der Wettbewerbsdruck haben einen großen Einfluss auf das Marketing eines Unternehmens. Produkt- und Marketingmanager:innen haben somit eine Schlüsselrolle für den Unternehmenserfolg. Die richtige Strategie entwickeln, Produktvorteile erkennen und im Zusammenspiel mit Agenturen an Entscheidungsträger:innen und Kundschaft...

    Workshopon-site
    Berlin, 19.09.2024 09:00 - 17:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: MedTech-Marketing
  • Branche
    BVMed-Jahrespressekonferenz und Medienseminar

    Zu Beginn des 25. Berliner Medienseminars stellt der BVMed im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Ergebnisse seiner aktuellen Herbstumfrage 2024 zur Lage der MedTech-Branche vor. Daraus abgeleitet werden erforderliche Maßnahmen, um den MedTech-Standort Deutschland zu stärken. Im Anschluss steht die medizinische Versorgung der Zukunft im Fokus: sicher, effizient und datengetrieben....

    Konferenzhybrid
    22.10.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: BVMed-Jahrespressekonferenz 2024 und 25. Berliner Medienseminar (hybrid)

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen