Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - 24.07.2017 „Ich kann ein ganz normales Leben führen“, Charlotte Gutzeit 62 Jahre, Leinfelden-Echterdingen - Multiple Sklerose, sitzt seit 1985 im Rollstuhl

Artikel24.07.2017

Als Charlotte Gutzeit 1983 an Multipler Sklerose erkrankte, ging damit auch einher, dass sie nicht mehr alleine Wasserlassen konnte. Sie entschied sich gegen einen Dauerkatheter und für den so genannten intermittierenden Selbstkatheterismus (kurz ISK). Die Reaktionen darauf waren immer ähnlich: „Ich war ein Exot“, erzählt die 62-Jährige über Mediziner, mit denen sie zu tun hatte.
Bei der Entscheidung für den ISK waren Gutzeits medizinischen Kenntnisse als Krankenschwester hilfreich. Wichtig war es ihr von Anfang an, ihr Leben weiterhin möglichst umfassend selbst gestalten zu können. „Der ISK ist für mich das beste Mittel. Wenn man nicht selbst katheterisiert, muss man sich einen Dauerkatheter legen lassen.“ Das aber bedeutet erhebliche Einschränkungen, etwa nicht mehr schwimmen gehen zu können. „Man sieht den Dauerkatheter, weil der über die Bauchdecke gelegt wird“, erklärt Gutzeit. „Auch in der Partnerschaft ist es unangenehm, wenn da immer so ein Beutel und Zeug rumbaumelt.“

Ein normales Leben: „ISK macht mich unabhängig“

Natürlich müsse so eine Entscheidung jeder Betroffene für sich fällen, sagt die Rentnerin. Sie ermöglicht Menschen jedoch, den ISK mindestens auszuprobieren. In einer Arztpraxis betreut sie noch heute bei 10 Patienten die ISK-Anwendung. Sie rät Betroffenen zu: „Ich kann ein ganz normales Leben führen, wie jeder andere auch. Darauf kommt es mir an. Diese Perspektive sollte allen Betroffenen eröffnet werden.“ Noch immer werde heute 30- oder 40-jährigen Betroffenen in Kliniken zu einem Dauerkatheter geraten. Sie hält das in vielen Fällen für grundfalsch.
Für Charlotte Gutzeit erleichtert der ISK den Alltag erheblich. „Ich kann beruhigt ausgehen, so wie ich es möchte.“ Zwar müsse sie natürlich auf die Menge Flüssigkeit achten, die sie zu sich nehme und dann nach einer bestimmten Zeit katherisieren. Das sei jedoch normalerweise problemlos in jeder Toilette möglich. Und liege die einmal mit dem Rollstuhl unerreichbar im Keller, habe sie noch ihr Auto. Das ist mit verdunkelten Scheiben und einem Sichtschutz so umgerüstet, dass sie sich auch dort katherisieren könne: „Niemand sieht hinein, ich habe in einer Tasche alles parat, dort kann ich den Beutel lagern und später entsorgen. Der ISK ermöglicht mir einen besseren Alltag und macht mich unabhängig.“

Produkte entwickeln sich

Gelegentlich hat Charlotte Gutzeit mit Harnwegsinfekten zu kämpfen. Ein oder zwei Mal im Jahr passiere das, sagt sie. Dann werde ihr im Krankenhaus oder im Notdienst immer mal wieder nahe gelegt, sich einen Dauerkatheter legen zu lassen. „Aber die Infekte kommen meiner Ansicht nach sicher nicht vom Selbstkatheterisieren, sondern weil ich mich an einem Sommerabend ohne Strümpfe verkühlt habe. Oder es war im Biergarten doch kälter als gedacht. Das kann jedem passieren – warum darf es mir nicht passieren?“ Zumal sie vermute, dass der ISK auch für die Krankenkassen die günstigere Variante sei.
Fünf bis sechs Katheter benötigt Gutzeit am Tag, die Versorgung klappe gut. Sie schwört dabei auf den Hersteller, mit dem sie vor mehr als 30 Jahren begann. Es war eins der ersten hydrophilen Produkte, also mit einem wasserlöslichen Gleitmittel. Auch andere Hersteller probiere sie immer wieder aus, für sich und für die Patienten, die sie betreut. „Es tut sich da immer mal wieder was, die Produkte werden erfreulicherweise immer besser, so dass eine gute Auswahl besteht.“

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Homecare
    Homecare-Management-Kongress 2025 der BVMed-Akademie: Ambulante Versorgung stärken – aber wie?

    Wie kann die ambulante Gesundheitsversorgung künftig gestaltet werden? Und wie kann die Qualität der Hilfsmittelversorgung gesichert werden? Diese Fragen rund um eine stärkere Ambulantisierung der medizinisch-pflegerischen Versorgung stehen im Mittelpunkt des 11. Homecare-Management-Kongresses der BVMed-Akademie am 23. und 24. September 2025 in Berlin.

    Pressemeldung17.04.2025

    Mehr lesen
  • Krankenhaus
    Personalie: Neuer BVMed-Länderreferent für Krankenhausversorgung

    Der studierte Volkswirt und ausgebildete Krankenpfleger Andre Kindler (35) verstärkt seit dem 15. April 2025 die Geschäftsstelle des BVMed in Berlin als Länderreferent für Krankenversorgung.

    Pressemeldung16.04.2025

    Mehr lesen
  • Europapolitik
    MdEP Andreas Glück beim BVMed: „Wir brauchen mehr Freihandel“

    Für eine Freihandelszone zwischen den USA und der EU hat sich der baden-württembergische Europaabgeordnete Andreas Glück beim Online-Format „Aktuelle Stunde aus Brüssel“ des BVMed ausgesprochen: „Wir brauchen als Europa wieder ein klares Bekenntnis zu Freihandelsabkommen und zu Rohstoffabkommen“, so der FDP-Politiker. Speziell im medizinisch-humanitären Bereich hätten Zölle nichts zu suchen.

    Pressemeldung10.04.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Onlineseminar
    Digital-Webinar | Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG)

    Ob Nutzung von Gesundheitsdaten, Umgang mit IT-Sicherheit oder Entwichkung von digitalen Medizinprodukten: In den vergangenen zwei Jahren sind sowohl auf der nationalen als auch europäischen Ebene eine Vielzahl an Gesetzen in Kraft getreten, die die Themenfelder Digitalisierung und Datennutzung maßgeblich betreffen. Die Komplexitität nimmt dabei stetig zu und greift auch in bestehende Regulatorik, wie die Medicial Device Regulation (MDR), ein.

    Seminardigital
    25.04.2025 09:00 - 10:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG)
  • Einführungsseminar
    Erfolgreiches Marketing von MedTech-Unternehmen

    Als Mitarbeiter:in im Marketing oder Produktmanagement haben Sie eine Schlüsselrolle für den Erfolg Ihres Unternehmens. Die richtige Strategie entwickeln, Produktvorteile erkennen und im Zusammenspiel mit Agenturen an Entscheidungsträger und Kundschaft kommunizieren – dies sind Fähigkeiten, die professionelle Produkt- oder Marketing-Manager:innen kontinuierlich ausbauen. Das Seminar...

    Seminaron-site
    Berlin, 05.06.2025 09:00 - 16:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: Erfolgreich im Marketing von MedTech-Unternehmen
  • Online-Seminar
    MDR Online-Seminar | Forschungs- und Entwicklungszulage

    Seminardigital
    05.06.2025 10:00 - 11:15 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: Forschungs- und Entwicklungszulage

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen