Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Inkontinenz Flächendeckende Versorgung von Stomapatienten akut gefährdet

Artikel15.11.2019

Die Initiative Faktor Lebensqualität hält die von der DAK-Gesundheit geschlossenen Verträge mit Hilfsmittelversorgern für völlig unzureichend, um eine flächendeckende Betreuung von Stomapatienten in der erforderlichen Qualität zu sichern.

Die unter höchstem Zeitdruck geschlossenen Beitrittsverträge der DAK-Gesundheit sind nach Einschätzung der Initiative Faktor Lebensqualität nicht geeignet, eine bundesweite Versorgung der 14.000 betroffenen Stomaträger in ausreichender Qualität sicherzustellen. Aktuell fallen auch die Neupatienten in ein Versorgungsloch. »Unter diesen Bedingungen ist eine akzeptable Versorgung aller Patienten von Flensburg bis Berchtesgaden praktisch unmöglich«, so Klaus Grunau von der Initiative Faktor Lebensqualität. »Diese erlauben keine angemessene Betreuung der Betroffenen Die Patienten werden einmal mehr verunsichert und belastet.«

Die erneuten Verhandlungen zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern – wie Homecare-Unternehmen oder Sanitätshäusern – waren nach dem Ausschreibungsverbot in dem sensiblen und besonders dienstleistungsintensiven Bereich der Stomaversorgung nötig geworden. Das Verbot gilt seit Mai 2019. Eine Übergangsfrist gab Krankenkassen und Leistungserbringern bis zum 1. Dezember 2019 Zeit, neue Versorgungsverträge für die Hilfsmittelversorgung zu vereinbaren.

Patientenvertreter befürchten massive Qualitätseinbußen und Aufzahlungen

Die DAK-Gesundheit war die einzige Krankenkasse, die drei Wochen vor Ablauf der Frist noch keine neuen Verträge mit Versorgern geschlossen hatte. Am vergangenen Freitag gab die Krankenkasse bekannt, dass sie sich mit zwei bundesweiten und einigen regionalen Versorgern auf eine Regelung geeinigt habe. Experten halten die vereinbarten Rahmenbedingungen aber für nicht angemessen und erwarten empfindliche Defizite in der Versorgungsqualität. Zusätzlich erscheint es sehr wahrscheinlich, dass die Patienten nur begrenzte Produktauswahlmöglichkeiten bekommen und jahrelang bewährte Produkte zukünftig nur gegen spürbare Aufzahlungen zu erhalten sind.

Patientenvertreter und Pflegefachverbände sehen diese Entwicklungen mit großer Sorge. »Viele Stomapatienten mussten wegen der mittlerweile verbotenen Ausschreibungen Anfang des Jahres schon einmal den Versorger wechseln. Die Betroffenen haben das als extrem belastend empfunden – denn mehr als alles andere brauchen sie verlässliche Ansprechpartnerpartner« , so Werner Droste, Vorsitzender der Fachgesellschaft Stoma, Kontinenz und Wunde (FgSKW). »Ab dem 1. Dezember wird ein möglicherweise noch größeres Chaos auf die DAK-versicherten Patienten zukommen. Wir erwarten massive Probleme und sehen nicht, wie die relativ kleinen Anbieter in so kurzer Zeit eine bundesweite, hochwertige Versorgung auf die Beine stellen sollen.«

»Faktor Lebensqualität« fordert verpflichtendes Vertragscontrolling«

Um eine flächendeckende Versorgung zu sichern, kommt es aus Sicht der Initiative Faktor Lebensqualität nun auf die konkrete Vertragsüberprüfung durch die DAK an. Nur durch eine konsequente Überwachung der Einhaltung der Vertragsinhalte besteht die Möglichkeit, Fehlentwicklungen zu begegnen und die Rahmenbedingungen ggf. auch noch einmal nachzuschärfen. Ob dies auch von der DAK-Gesundheit so gesehen wird? »Wir erwarten ein transparentes und verpflichtendes Vertragscontrolling, mit nachprüfbarer Messung der Ergebnisqualität«, so Grunau von der Initiative. Sonst bestehe die große Gefahr, dass die definierten Qualitätsanforderungen aufgrund des anhaltenden Kostendrucks an der täglichen Praxis scheiterten – zum Schaden den Patienten.

Kontakt:
Initiative Faktor Lebensqualität

Pressekontakt
Kampagnenbüro Initiative Faktor Lebensqualität

c/o Fischoeder Kommunikationsberater
Kadettenweg 6
12205 Berlin
Tel: +49 30 28044697
Email: christof@fischoeder-kommunikationsberater.de
Web: www.fischoeder-kommunikationsberater.deExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Inkontinenz
    Kampagne „An Urge to Act“ für eine bessere Kontinenz-Gesundheit

    Harninkontinenz bedeutet für rund 55 bis 60 Millionen Betroffene in Europa den Verlust von Lebensqualität und gesellschaftlicher Teilhabe und verursacht im europäischen Raum zudem jährlich Belastungen im hohen zweistelligen Milliardenbereich. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) unterstützt deshalb die neue europaweite Kampagne „An Urge to Act“. Das Ziel: mehr politische Aufmerksamkeit.

    Artikel16.07.2024

    Mehr lesen
  • Hilfsmittel
    BVMed zum Inkontinenztag am 30. Juni: Mehr Teilhabe durch Enttabuisierung und individuelle Versorgung

    Der BVMed hebt zum Inkontinenztag am 30. Juni die vielfältigen Versorgungsmöglichkeiten für Inkontinenz-Patient:innen hervor. „Nicht selten führt die Tabuisierung der Erkrankung zu einem Rückzug der Betroffenen aus dem gesellschaftlichen Leben und damit auch zu einer eingeschränkten sozialen Teilhabe. Dabei können moderne Inkontinenz- und Stoma-Produkte sowie die Unterstützung durch Versorgungsspezialist:innen entscheidend zu mehr Lebensqualität verhelfen und den Alltag erleichtern“, so BVMed-Expertin Juliane Pohl.

    Pressemeldung25.06.2024

    Mehr lesen
  • Hilfsmittel
    Dramatische Versorgungsprobleme bei ableitenden Inkontinenzhilfen

    Durch neue Verträge der AOK Nordwest mit Versorgern für ableitende Inkontinenz-Produkte kommt es zu teilweise erheblichen Versorgungs- und Qualitätsproblemen für betroffene Patient:innen. »Uns liegen Berichte über unkorrekte und ungeeignete Versorgungen mit Harninkontinenz-Produkten vor, die nicht nur die Lebensqualität der Betroffen erheblich einschränken, sondern auch zu medizinischen...

    Artikel22.06.2022

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Onlineseminar
    Digital-Webinar | Einführung | Vision MedTech digital 2035

    Ob Nutzung von Gesundheitsdaten, Umgang mit IT-Sicherheit oder Entwichkung von digitalen Medizinprodukten: In den vergangenen zwei Jahren sind sowohl auf der nationalen als auch europäischen Ebene eine Vielzahl an Gesetzen in Kraft getreten, die die Themenfelder Digitalisierung und Datennutzung maßgeblich betreffen. Die Komplexitität nimmt dabei stetig zu und greift auch in bestehende Regulatorik, wie die Medicial Device Regulation (MDR), ein.

    Seminardigital
    17.01.2025 09:00 - 10:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: Einführung | Vision MedTech digital 2035
  • Onlineseminar
    Digital-Webinar | NIS2-Richtlinie

    Ob Nutzung von Gesundheitsdaten, Umgang mit IT-Sicherheit oder Entwichkung von digitalen Medizinprodukten: In den vergangenen zwei Jahren sind sowohl auf der nationalen als auch europäischen Ebene eine Vielzahl an Gesetzen in Kraft getreten, die die Themenfelder Digitalisierung und Datennutzung maßgeblich betreffen. Die Komplexitität nimmt dabei stetig zu und greift auch in bestehende Regulatorik, wie die Medicial Device Regulation (MDR), ein.

    Seminardigital
    24.01.2025 09:00 - 10:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: NIS2-Richtlinie
  • Onlineseminar
    Webinar | Medizintechnik-Fertigung | Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich meistern

    Die Digitalisierung der Fertigung stellt insbesondere in der Medizintechnik- und Life-Sciences-Branche eine große Heraus-forderung dar. Trotz klarer Vorteile wie effizienteren Prozessen und der Aussicht auf bessere Produktqualität und Erfüllung regulatorischer Anforderungen, sehen sich viele Unternehmen mit komplexen Fragen konfrontiert: Wie gelingt der Einstieg? Welche Technologien sind relevant? Wie können gesetzliche Vorgaben effektiv umgesetzt werden? Und wie lassen sich typische Fallstricke vermeiden?

    Seminardigital
    31.01.2025 09:00 - 11:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: Medizintechnik-Fertigung Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich meistern

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen