- Kardiologie Herz-Kreislauf-Implantate: Plattform für Testung, Entwicklung und Zulassung Deutsches Ärzteblatt Online vom 2. Februar 2021
Artikel03.02.2021
Zwölf Partner aus acht Ländern wollen in den kommenden drei Jahren eine Simulationsumgebung „SIMCor“ zur Testung, Entwicklung und Zulassung von Herz-Kreislauf-Implantaten aufbauen. Die Europäische Union (EU) fördert das Vorhaben über drei Jahre mit insgesamt 7,2 Millionen Euro. Die Koordination hat die Charité in Berlin übernommen.
„Wir sind fest davon überzeugt, dass SIMCor die Entwicklung, Validierung und Zulassung von kardiovaskulären Medizinprodukten durch den Einsatz von Computersimulationen und virtuellen Studien beschleunigen wird“, sagte der Projektkoordinator Titus Kühne, Leiter des Instituts für kardiovaskuläre Computer-assistierte Medizin (ICM) an der Charité und Arbeitsgruppenleiter am Deutschen Herzzentrum Berlin.
Der Bedarf an implantierbaren medizinischen Herz-Kreislauf-Geräten ist groß. Computerbasierte Methoden zur Testung und Validierung – wie virtuelle Tiermodelle oder Computermodelle – können laut den Wissenschaftlern helfen, die Qualität solcher medizinischer Implantate zu verbessern, ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu erhöhen und zugleich die Kosten und Entwicklungszeit zu verringern.
Das jetzt geförderte SIMCor-Projekt soll eine offene Computerplattform für Gerätehersteller, medizinische Institute und Aufsichtsbehörden etablieren. Sie soll Gerätetests entlang des gesamten Entwicklungsprozesses ermöglichen, also von der reinen Computermodellierung bis hin zu virtuellen Tier- und klinischen Studien.
Beispielhaft wollen die Forscher diese Prozesse auf zwei repräsentative Herz-Kreislauf-Implantate anwenden: Transkatheter-Aortenklappen-Implantate (TAVI) und Drucksensoren für die Lungenarterien.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt Online vom 2. Februar 2021Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.