Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Risiko Plötzlicher Herztod Defibrillator-Weste kann Leben retten

Artikel15.10.2015

© ZOLL CMS GmbH Rund 150.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an einem plötzlichen Herztod (PHT), einem unerwartet eintretenden Kreislaufstillstand. Mithilfe eines implantierbaren Kardioverter Defibrillators (ICD) kann ein PHT verhindert werden. Der ICD wird dazu mit einer oder mehreren Elektroden im Herzen verankert. Wenn lebensbedrohliche Herzfrequenzen erkannt werden, reagiert der Defibrillator darauf mit einem elektrischen Schock, der den normalen Herzrhythmus wieder herstellt. Im Einklang mit den kardiologischen Leitlinien muss aber in den meisten Fällen zunächst eine Wartezeit bis zur Implantation überbrückt werden. In dieser Wartezeit erholen sich viele Patienten wieder, so dass letztlich kein ICD implantiert werden muss. Die Patienten sind in dieser Wartezeit jedoch einem hohen Risiko ausgesetzt, da sie keinen Schutz vor einem PHT haben. Der tragbare Kardioverter-Defibrillator (WCD) „LifeVest“ schließt diese Sicherheitslücke: Im Gegensatz zum ICD wird die LifeVest außen am Körper getragen und nicht im Brustkorb implantiert.

Verursacht wird ein plötzlicher Herztod durch eine Entgleisung der geordneten elektrischen Erregung des Herzmuskels, die man als Herzkammerflimmern oder Kammertachykardie bezeichnet. Wird diese Entgleisung nicht innerhalb weniger Minuten durch einen elektrischen Schock beendet und der regelmäßige Herzschlag wieder hergestellt, stirbt der Patient entweder sofort, oder das Gehirn wird schwer geschädigt. Gefährdet sind im Besonderen Patienten mit einem vorherigen Herzinfarkt, einer Kardiomyopathie oder einer kongestiven Herzinsuffizienz, sowie nach Bypass-Operation und Stentplatzierungen. Eine rechtzeitige Defibrillation ist der wichtigste Einzelfaktor bei der Lebensrettung eines Patienten mit plötzlichem Herzstillstand.

Jede Sekunde zählt

„Beim Auftreten eines Kammerflimmerns muss innerhalb weniger Minuten ein ‚Reset‘ des Herzens durch Abgabe eines Stromimpulses mittels Defibrillator erfolgen“, erläutert Dr. Thomas M. Helms, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie. „Jede Minute Verzögerung bis zur Defibrillation senkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent.“ Der Patient muss daher durch entsprechendes Monitoring und die Verfügbarkeit eines Defibrillators rund um die Uhr geschützt werden. Der ICD ist dabei ideal für Patienten, die langfristig ein hohes PHT-Risiko haben und aller Voraussicht nach auf einen lebenslangen Schutz angewiesen sind. Allerdings ist eine ICD-Implantation ein invasiver Eingriff mit entsprechendem operativen Risiko sowie der Gefahr von Infektio-nen. Ob ein ICD langfristig notwendig ist, zeigt sich bei Postinfarktpatienten zudem oft erst nach etwa drei Monaten. Mitunter steigt die sogenannte Ejektionsfraktion in dieser Zeit wieder an und die Gefahr einer Arrhythmie sinkt. Um schwerwiegende Komplikationen für den Patienten durch eine zu frühzeitige oder letztlich unnötige Defibrillator-Implantation zu verhindern, muss also gemäß den kardiologischen Leitlinien eine Wartezeit eingehalten werden. „Die Patienten sind während dieser Wartezeit einem zum Teil sogar deutlich höheren Risiko ausgesetzt als nach der Wartezeit“, sagt Dr. Helms. Hier kommt die Defibrillator-Weste zum Einsatz.

LifeVest schützt den Patienten während der Wartezeit

Der tragbare Kardioverter-Defibrillator bietet Patienten zuverlässig Schutz, wenn noch kein permanentes PHT-Risiko festgestellt wurde und sich ihr Zustand noch ändern kann. „Verbessert sich die Herzfunktion in dieser Zeit, kann die LifeVest einfach wieder abgelegt werden, ohne den Patienten dem zusätzlichen Risiko eines Eingriffs auszusetzen“, erklärt Dr. Helms. Die LifeVest besteht aus zwei Hauptkomponenten – einer Weste und einem Monitor. Die Weste wird unter der Kleidung, der Monitor um die Hüfte oder an einem Schulterriemen getragen. Das Gerät überwacht das Herz des Patienten kontinuierlich, um lebensgefährliche, unnormale Herzrhythmen zu erkennen. Wenn ein lebensgefährlicher Rhythmus festgestellt wird, alarmiert die Weste den Patienten, bevor ein Behandlungsschock abgegeben wird. Dadurch kann der Patient, wenn er bei Bewusstsein ist, den Schock bei Bedarf verzögern. Wird der Patient bewusstlos, gibt das Gerät erst ein leitendes Gel über die Therapieelektroden und dann einen Behandlungsschock ab, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.

Neben dem zuverlässigen Schutz für den Patienten gibt die LifeVest dem Arzt durch die Aufzeichnung der kardialen Ereignisse eine ideale Entscheidungsgrundlage, ob langfristig ein ICD notwendig ist oder nicht.

Quelle: Pressemeldung von Aktion Meditech vom 12. Oktober 2015

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Nosokomiale Infektionen
    BVMed unterstützt Stellungnahme der Fachgesellschaften zu Infektionsprävention: „Hygienemaßnahmen müssen intensiviert werden“

    In einer gemeinsamen Stellungnahme fordern die DGKH, DGHM, GHUP und PEG eine „Verankerung der praktischen Umsetzung“ von Hygiene für eine effektive Infektionsprävention. Der BVMed unterstützt die Stellungnahme der vier Fachgesellschaften und hebt hervor, dass die Stärkung der Infektionsprävention eine wichtige Aufgabe für die kommende Bundesregierung sei. „Nur durch gemeinsame Bemühungen können die anhaltende Anzahl von rund 600.000 nosokomialen Infektionen und die jährliche Sterberate von bis zu 20.000 Patient:innen in Deutschland gesenkt werden“, erklärt BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Dafür ist aus Sicht des MedTech-Verbands ein Strategieplan für einen effektiven Infektionsschutz in medizinischen Einrichtungen sowie eine bessere Wissensvermittlung zur regelmäßigen Anwendung von Hygieneprodukten und Schutzausrüstung notwendig.

    Pressemeldung05.02.2025

    Mehr lesen
  • Hilfsmittel
    GVSG-Verabschiedung sieht beschleunigte Hilfsmittelversorgungen vor

    Der BVMed sieht auch nach der Verabschiedung des GVSG im Bundestag noch viel Potenzial beim Thema Bürokratieabbau in der Hilfsmittelversorgung. „Die beschleunigten Bewilligungsverfahren für Menschen, die in Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) und in Medizinischen Zentren für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) behandelt werden, sind ein guter und sinnvoller Schritt, den wir begrüßen. Darüber hinaus gibt es aber noch viel Potenzial, um Verfahren zu vereinfachen und Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen eine gute Versorgung mit Hilfsmitteln zu gewährleisten“, so BVMed-Hilfsmittelexpertin Juliane Pohl.

    Pressemeldung04.02.2025

    Mehr lesen
  • Krebs
    Weltkrebstag am 4. Februar

    In Deutschland erkranken jährlich rund 500.000 Menschen an Krebs, 4 Millionen Menschen leben mit der Krankheit. Daher findet jedes Jahr am 4. Februar der Weltkrebstag statt, um das Bewusstsein für die Herausforderungen im Kampf gegen Krebs zu stärken. Das Motto der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC) lautet für die kommenden drei Jahre „Gemeinsam einzigartig“. Die Deutsche Krebshilfe macht insbesondere auf die Herausforderungen der Langzeitüberlebenden aufmerksam. Wir erinnern daran, dass MedTech auf vielfältige Art helfen kann: von der Diagnosestellung über die Therapie bis zur Nachsorge.

    Artikel31.01.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Onlineseminar
    Webinar | „C5-Testat für Cloud“

    Ab Juli 2024 gelten in Deutschland mit der Einführung des neuen § 393 SGB V neue Anforderungen an die Verarbeitung von Gesundheitsdaten in der Cloud. Neben neuen Bestimmungen zur Datenlokalisierung führt das Gesetz die Pflicht ein, ein sogenanntes C5-Testat (Cloud Computing Compliance Criteria Catalogue) zu führen, wenn es um die Verarbeitung von Gesundheitsdaten in der Cloud geht.

    SeminarDigital
    18.02.2025 10:00 - 11:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: C5-Testat für Cloud
  • Online-Seminar
    MDR Online-Seminar | GPSR - Produktsicherheitsverordnung

    SeminarDigital
    18.02.2025 10:00 - 12:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: GPSR - Produktsicherheitsverordnung/ Relevanz für MedTech Unternehmen
  • Onlineseminar
    Webinar | DiGA meets Telemonitoring

    Ob Nutzung von Gesundheitsdaten, Umgang mit IT-Sicherheit oder Entwichkung von digitalen Medizinprodukten: In den vergangenen zwei Jahren sind sowohl auf der nationalen als auch europäischen Ebene eine Vielzahl an Gesetzen in Kraft getreten, die die Themenfelder Digitalisierung und Datennutzung maßgeblich betreffen. Die Komplexitität nimmt dabei stetig zu und greift auch in bestehende Regulatorik, wie die Medicial Device Regulation (MDR), ein.

    SeminarDigital
    21.02.2025 09:00 - 10:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: DiGA meets Telemonitoring

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen