- Krankenhaus NRW – Ein erfahrener Rückkehrer ans Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Artikel23.10.2017
Ein prominenter Gesundheitspolitiker kehrt zurück nach Nordrhein-Westfalen: Karl-Josef Laumann steht seit dem 30. Juni wieder an der Spitze des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Nach mehr als drei Jahren als Patientenbeauftragter und Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung kehrt Laumann damit in ein Amt zurück, das er bereits von 2005 bis 2010 innehatte. Mit den Ressorts Arbeit, Gesundheit und Soziales sind genau jene Themengebiete abgedeckt, in denen sich der 60-Jährige in den vergangenen Jahren politisch engagiert hat.
Für seine neue Amtszeit hat Karl-Josef Laumann bereits kurz nach Antritt die ersten Schwerpunkte seiner Arbeit verkündet: Die Herausforderungen in der nordrhein-westfälischen Krankenhauslandschaft sollen konsequent angegangen werden, insbesondere durch eine verbesserte Investitionsförderung inklusive eines Sonderförderprogramms. Laumann nennt Strukturveränderungen des stationären Sektors im gleichen Zuge zwingend erforderlich, um Effizienz, Leistungsfähigkeit und Qualität der Krankenhäuser zu steigern. Des Weiteren soll die Einführung einer Landarztquote bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen dem drohenden Hausärztemangel in ländlichen Regionen entgegenwirken.
Das Thema Pflege bringt Laumann von der bundes- auf die landespolitische Ebene mit. Er begrüßt die Einrichtung einer Interessensvertretung für Pflegekräfte und hatte sich bereits in seiner Funktion als Pflegebevollmächtigter für die Einführung von Pflegekammern eingesetzt. Besondere Priorität hat für ihn dabei die Verbesserung von Rahmenbedingungen für Pflegebedürftige und Pflegekräfte.
In diesem Zusammenhang sieht Laumann große Chancen durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen, wie er gegenüber RP Online betonte. Der schnellere Austausch von Informationen könne beispielsweise Pflegende und Pflegekräfte entlasten und mehr Zeit für die menschliche Zuwendung schaffen. Die Vorzüge der Digitalisierung müssten ganz konkret bei den Menschen ankommen und dürften nicht zum Abbau von Personal führen, betonte Laumann.
Bei diesen Themen möchte Laumann seine Arbeit aber nicht nur auf die Landesebene beschränken. Ein Mitgestalten auf Bundesebene im Gesundheits- und Sozialbereich ist für ein Bundesland wie Nordrhein-Westfalen aus seiner Sicht unerlässlich.