Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Gerontechnologie Technische Lösungen für Probleme älterer Menschen

ArtikelDüsseldorf, 21.09.2014

© BVMed Verschiedene Entwicklungen werden dazu führen, dass in Zukunft technische Lösungen für gesundheitliche Probleme älterer Menschen mehr nachgefragt werden.

  • Die älteren Generationen der Zukunft werden zunehmend an den Gebrauch von Informationstechnologie gewöhnt sein. Dadurch wächst jetzt schon die Akzeptanz solcher Hilfen.
  • Fortschritte in der Technologie erweitern die Anwendungsmöglichkeiten.
  • Fortschritte in der Forschung zeigen zunehmend, in welchen Bereichen technikbasierte Verfahren konventionellen Verfahren überlegen sind.
  • Der wachsenden Zahl älterer Menschen werden aufgrund der demografischen Entwicklung kleiner werdende personelle Ressourcen zur medizinischen und pflegerischen Betreuung älterer Menschen gegenüberstehen.

Gerontechnologie kommt in verschiedenen Bereichen zur Anwendung:

  • Rehabilitation und körperliches Training mithilfe von virtuellen Realitäten und sensorunterstützten Trainingsgeräten
  • Telemonitoring, telemedizinische Systeme und Ortungssysteme
  • technische und architektonische Hilfen bei der Betreuung und Pflege älterer und demenzkranker Menschen

Gerontechnologie bedarf in ihrer Umsetzung einer sorgfältigen ethischen Begleitung. Besondere Gefahren sind

  • der Ersatz persönlicher Zuwendung durch technische Verfahren
  • die Verarbeitung von sensiblen Gesundheitsdaten in Netzwerken, Missbrauch von Informationen

Rehabilitation

Einsatzgebiete moderner Verfahren sind:

  • sensor-oder videogestützte Analyse von Bewegungsabläufen zur Unterstützung der Diagnostik komplexer Funktionsstörungen
  • Kombination von Training an Geräten mit Benutzerführung im Sinne einer virtuellen Realität, dadurch können notwendige Wiederholungen durch spielerische Elemente attraktiver gestaltet werden, die Alltagsrelevanz von Übungen wird für Patienten transparenter (z.B. Laufbandtraining mit optischer Einblendung von Landschaften oder Hindernissen auf dem Weg).
  • Übungsabläufe können durch Anpassung des Schweregrads gezielt modifiziert werden.
  • Biofeedback: Patienten erhalten bei der Einübung von Bewegungsabläufen ein sofortiges Feedback (über Monitore, optische oder akustische Hinweise, z.B. Sonifikation). Dies führt zu einer sofortigen Korrektur beim Einüben falscher Bewegungen.
  • Virtuelle Realitäten auf der Basis neuropsychologischer Befunde erlauben gezieltes Üben bei Wahrnehmungsstörungen nach Schlaganfällen (z.B. kortikale Blindheit, Hemineglekt).

Die notwendige Technik kann in Form von eigens für Rehabilitationszwecke hergestellten Geräten realisiert werden. Alternativ bietet sich die Nutzung von kommerziell erhältlichen, universell einsetzbaren Geräten an, die durch Software an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst werden. So wird an Anwendungen von Spielekonsolen mit bewegungssensitiven Hardware-Erweiterungen (z.B. WII, Kinect) gearbeitet.

Telemedizin/Telemonitoring

Moderne Sensortechnik erlaubt die ambulante, längerfristige Ableitung gesundheitsrelevanter Daten. Der bislang schon etablierte diagnostische Einsatz durch Event-Rekorder im Bereich der Kardiologie kann durch Online-Übertragung von Daten erweitert werden. Weitere Möglichkeiten der Zukunft erlauben die automatische Erkennung bedrohlicher Situationen und Meldung an eine Notfallzentrale. Anwendungsgebiete sind neben der Kardiologie auch die Pneumologie (Atemwegserkrankungen) oder die Stoffwechselmedizin. Technisch bietet sich die Möglichkeit einer erheblichen Verbesserung der Versorgung gerade in ländlichen Gebieten mit einer geringen medizinischen Versorgungsdichte.

Inzwischen ist die Weiterentwicklung solcher Systeme im Bereich der Mobilität und Orientierung technisch realisierbar. So bestehen die technischen Voraussetzungen für einen Scooter oder „intelligenten Rollator“, der über ein Navigationssystem die Wegstrecke erfasst, für den Fall, dass der Nutzer den weiteren Weg nicht mehr aus eigener Kraft zurücklegen kann, diesen durch einen elektrischen Antrieb unterstützt oder gar auf dem Weg nach Hause im Falle des Verlaufens hilft.

Für Menschen, die sich wegen kognitiver oder motorischer Einschränkungen nicht mehr sicher alleine in ihrer eigenen Wohnung versorgen können, eröffnet das sich entwickelnde „Internet der Dinge“ neue Perspektiven für Hilfsmittel.

Architektonische Hilfen und Designs für Demenzkranke Menschen

Menschen mit einer Demenz finden sich oft in ihrer eigenen häuslichen Umgebung nicht mehr zurecht. Spiegel wie auch Herdplatten und andere häusliche Gegenstände können zu Gefahrenquellen
werden. Besonders gefährlich ist der Aufenthalt für Patienten in ungewohnter Umgebung wie Wohn- und Pflegeeinrichtungen, in denen Demenzkranke oft untergebracht sind, wie auch in Krankenhäusern.

Gesellschaftliche Verantwortung

Durch die rasante technische Entwicklung werden Fragen der technischen Realisierbarkeit zunehmend verdrängt durch Fragen der Ethik, dem Schutz vor Missbrauch, der gesellschaftlichen Akzeptanz und der finanziellen Zuständigkeit. In einem Gesundheitswesen, das primär die Behandlung bereits manifester Erkrankungen finanziert, für präventive Ansätze aber wenig Ressourcen zur Verfügung stellt, können sinnvolle Ansätze, z.B. zur Prävention von Stürzen, ins Hintertreffen geraten.

Quelle:
PD Dr. med. Daniel Kopf, Chefarzt der Geriatrischen Klinik am Marien-Krankenhaus Hamburg
Pressekonferenz zur Preview MEDICA EDUCATION CONFERENCE (MEC): Wissenschaft trifft Medizintechnik, 11. September 2014, Dependance der DGIM, BerlinExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Datennutzung
    Exklusive BVMed-Digital-Webinare 2025

    Der BVMed bietet seinen Mitgliedern in der ersten Jahreshälfte 2025 neun kostenfreie Webinare zu den wichtigsten Digitalisierungs- und Datennutzungs-Themen an. Die Webinare finden immer Freitags von 9 bis 10 Uhr statt. Diese Webinar-Reihe ist exklusiv für BVMed-Mitglieder und soll alle Interessierten zu digitalen Themen einfach und niederschwellig abholen.

    Artikel19.12.2024

    Mehr lesen
  • Datennutzung
    Bundestagswahl 2025: „Digitale Gesundheitsversorgung auf ein neues Level heben“

    Der BVMed spricht sich in einem digitalpolitischen Positionspapier zur Bundestagswahl dafür aus, die digitale Gesundheitsversorgung in der neuen Legislaturperiode auf ein neues Level zu heben. Zu den Forderungen gehören, Daten besser nutzbar zu machen, digitale Versorgungskonzepte zu fördern, einheitliche Datenschutzanforderungen umzusetzen und international anerkannte Standards zu übernehmen.

    Pressemeldung17.12.2024

    Mehr lesen
  • Positionspapier
    Bundestagswahl 2025: 10 Punkte aus MedTech-Sicht

    Um die Rahmenbedingungen für die MedTech-Branche zu stärken, Innovationen zu fördern und die Gesundheitsversorgung effizienter zu gestalten, fasst der BVMed in einem Positionspapier zur Bundestagswahl 2025 einen 10-Punkte-Plan zusammen. Unsere Kernforderung an die neue Bundesregierung: eine eigenständige MedTech-Strategie mit einem ressortübergreifend abgestimmten Maßnahmenplan. Auf dieser Seite finden Sie das gesamte Positionspapier zum Durchlesen und Herunterladen.

    Artikel11.12.2024

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Kongress
    Homecare-Management-Kongress

    Die Gesundheitsversorgung soll und muss sich weiterentwickeln, ambulanter werden. Bei der Vielfalt an vorliegenden Änderungsideen und Reformvorschlägen zur Zukunft der Hilfsmittelversorgung besteht zumindest Konsens in einem Punkt: Es braucht Anpassungen. Auf dem Homecare-Management-Kongress 2025 wollen wir die drängendsten Herausforderungen eruieren und mögliche Lösungsansätze diskutieren.

    Konferenzon-site
    Berlin, 23.-24.09.2025
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Homecare

    Zur Veranstaltung: Homecare-Management-Kongress

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen