- Forschung-Entwicklung Forschungsministerium verstärkt Förderung von Digitalisierung im Gesundheitswesen
ArtikelBerlin, 10.01.2023
Das Bundesforschungsministerium will die Digitalisierung im Gesundheitswesen stärker fördern. „Daten helfen heilen“, sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Deshalb werde die Digitalisierung in der Gesundheitsforschung mit weiteren 200 Millionen Euro gefördert, berichtet das Deutsche Ärzteblatt Online.
Die staatlichen Mittel sollen die seit 2018 laufende Medizininformatikinitiative (MII) bis 2026 finanzieren. Mit Beginn dieses Jahres geht die Initiative in die Ausbau- und Erweiterungsphase mit einer erweiterten Zusammenarbeit zwischen Universitätskliniken und neuen Partnern, insbesondere aus der regionalen Versorgung, über. Bislang wurden im Rahmen des Vorhabens Dateninfrastrukturen an den Universitätskliniken aufgebaut.
Ziel sei es, die MII zum Motor und Impulsgeber einer dezentralen Forschungsdateninfrastruktur für Gesundheitsdaten zu machen, die alle Anforderungen des Datenschutzes und der IT-Sicherheit erfülle, heißt es. Dadurch könnten etwa digitale Assistenzsysteme Medikamentenverschreibungen und klinische Routinedaten automatisch analysieren, betonte die Ministerin.
Entdeckten sie dabei erhöhte Risiken für unerwünschte Nebenwirkungen, informierten sie die Stationsapotheker der Klinik. „Solche IT-Lösungen werden künftig in allen Bereichen der Medizin helfen, unsere Gesundheitsversorgung besser zu machen und Leben zu retten“, sagte Stark-Watzinger.
Ein wichtiger Baustein dieser Infrastruktur ist das Forschungsdatenportal Gesundheit (FDGP). Es soll nicht nur MII-Partnern, sondern allen Forschenden als zentrale Anlaufstelle dienen, wenn sie Daten und Bioproben der Universitätsmedizin nutzen wollen. Zugleich richtet sich das FDPG an Bürgerinnen und Bürger. Es soll transparent machen, welche Projekte mit Patientendaten forschen und welche Ergebnisse dabei herausgekommen sind.
Ergänzend fördere das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der MII sechs digitale Fortschrittshubs Gesundheit mit rund 50 Millionen Euro über einen Zeitraum von 2021 bis 2025. Die Aufgabe: Die Arbeiten der MII in weitere Bereiche des Gesundheitssystems einfließen lassen, von der ambulanten Versorgung in der Hausarztpraxis bis zur Versorgung in Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt Online vom 3. Januar 2023Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.