Digitalisierung in Israel
Wie weit Israel mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens ist, zeigte Carsten Ovens, CEO des European Leadership Network (ELNET), auf: Bereits vor über 25 Jahren brachte Israel die Digitalisierung auf demn Weg. Das Ergebnis: 99 Prozent der Gesundheitsdaten liegen digital vor. Die Einführung der ePA ist in Israel gesetzlich geregelt und durch die vier Krankenkassen des Landes umgesetzt. Dabei werden alle Stakeholder des israelischen Gesundheitssystems in den Prozess und der die Weiterentwicklung einbezogen. Inzwischen gibt es über 700 israelische Start-Ups rund um den Bereich Digitalisierung und Daten im Gesundheitskontext. Ovens gab außerdem spannende Einblicke in die Arbeit von GIHF-AI, dem gesundheitspolitischen Programm von ELNET. Das Programm wurde mehrjährig vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert und in enger Zusammenarbeit mit dem BMG und dem israelischen Gesundheitsministerium (MOHI) entwickelt
Um einen Überblick über die gemeinsame Arbeit der letzten drei Jahre sowie die aktuellen Entwicklungen israelischer Gesundheitspolitik und Digitaler Gesundheitsanwendungen der hochdigitalisierten Startup Nation zu verschaffen, präsentierte Yoel Ben-Or (Leiter der Abteilung für Politik im Bereich Digitale Gesundheit, MOHI) Israels jüngstes Gesetz zur Gesundheitsdatennutzung, den Data Portability ActExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.. Ben-Or betonte dabei auch die Bedeutung der Kooperation zwischen Deutschland und Israel in puncto Gesundheit im Rahmen des GIHF-AI.
GIHF-AI-Studie: Deutschland und Israel im Digi-Vergleich
GIHF-AI Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Sylvia Thun (Direktorin für Digitale Medizin und Interoperabilität am Berliner Institut für Gesundheit der Charité) stellte im Anschluss die GIHF-AI-Studie zu Vertrauen in die Nutzung von Gesundheitsdaten in Deutschland und IsraelExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. sowie die GIHF-AI Studie 2.0: Anwendungen und Rahmenbedingungen von KI in der MedizinExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. vor. Gemeinsam mit Prof. Dr. Ran Balicer (CIO & Deputy-DG, Clalit Health Services), Dr. Yiska Weisband (Direktorin des Data Research Centers, Clalit Innovation) sowie Dr. Alexander Schachinger (Gründer, EPatient Analytics) hatte Sylvia Thun sich im Rahmen der von GIHF-AI initiierten Studien vor allem mit der Bereitschaft deutscher und israelischer Bürgerinnen und Bürger zur Spende von Gesundheitsdaten für Forschung und Versorgungsmanagement befasst. „Wir müssen in Deutschland eine Balance finden zwischen Daten schützen und nutzen“, so Thun.
„Digital Health“-Delegation nach Israel
Zum Abschluss des Webinars stellte Lea Ledwon (Program Manager GIHF-AI, ELNET) die kommende Digital Health DelegationExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. nach Israel vor, welche vom 10. bis 14. November stattfindet. Carsten Ovens resümierte: „Die bilaterale Zusammenarbeit im Gesundheitswesen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Wir freuen uns, mit GIHF-AI dazu beigetragen zu haben und möchten dieses Engagement in Zukunft ausbauen.“
„Wir können viel voneinander lernen. Um die Forschung und Entwicklung im MedTech-Bereich in Deutschland zu fördern, sollten wir die wissenschaftliche Kooperation zwischen Israel und Deutschland stärken.“Dr. Marc-Pierre MöllBVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied
Über das GIHF-AI
Das German Israeli Health Forum for Artificial Intelligence (GIHF-AI) wurde 2021 von ELNET gegründet und bis 2024 vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. Seither hat GIHF-AI rund 500 Expertinnen und Experten sowie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Deutschland und Israel im Bereich Digitale Gesundheit mit einem Fokus auf KI und ML zusammengebracht. Durch Dialogformate (u.a. im Deutschen Bundestag sowie im Europäischen Parlament), Delegationen und jährliche Konferenzen in Deutschland und Israel im Beisein der Gesundheitsminister beider Länder sowie regelmäßige Publikationen und Studien werden Handlungsempfehlungen für die deutsche Politik erarbeitet und Wissen vermittelt. GIHF-AI schafft zudem Synergien mit Israel, beispielsweise durch die Initiierung von Kooperationen zwischen Gesundheitseinrichtungen.
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Über ELNET
Seit 2007 engagiert sich das European Leadership Network (ELNET) als Denkfabrik und Netzwerkorganisation im europäisch-israelischen Kontext. Sie arbeiten unabhängig und parteiübergreifend auf Grundlage gemeinsamer demokratischer Interessen und Werte. Dabei verfolgen Sie das Ziel, den Dialog zwischen Entscheidungsträgern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Israel zu stärken sowie durch fachliche Publikationen, Dialogveranstaltungen, Konferenzen und Delegationsreisen zu unterstützen.
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