Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Adipositas und Diabetes Jährlich 2,8 Millionen Todesfälle: Adipositas und Diabetes Typ 2 wirksam vorbeugen und Leben retten

ArtikelBerlin, 02.11.2021

© AdobeStock @Mauricio COVID-19 steht seit Beginn der Coronapandemie als übertragbare Krankheit im Fokus der Öffentlichkeit. Nicht mit gleicher Geschwindigkeit, doch schleichend und stetig nimmt die Zahl der Menschen mit Adipositas, einer nichtübertragbaren Erkrankung zu. Weltweit hat etwa ein Drittel der Bevölkerung Übergewicht oder Adipositas. Circa 2,8 Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen von Übergewicht und Adipositas. Auch das Risiko für einen schwerwiegenden COVID-19-Verlauf ist bei Menschen mit Adipositas erhöht. Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) fordern deshalb mehr Prävention für nichtübertragbare Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes Typ 2.

In Deutschland sind etwa zwei Drittel der Männer und Frauen von Übergewicht und etwa ein Viertel von Adipositas betroffen, Tendenz steigend. Während der Corona-Pandemie hat sich dieser Trend sogar noch verstärkt: 39 Prozent der Deutschen haben im Durchschnitt 5,6 Kilo zugenommen, bei Menschen mit Adipositas waren es sogar 7,2 Kilogramm. „Adipositas geht mit einem hohen Leidensdruck einher. Die Betroffenen sind tagtäglich Stigmatisierung und Diskriminierung ausgesetzt, zum Beispiel in der Familie, am Arbeitsplatz, in den Medien aber auch im Gesundheitssystem“, sagt Prof. Dr. med. Sebastian M. Meyhöfer, Tagungspräsident der DAG. „Die Therapie der Adipositas ist zudem langwierig und nicht immer finden die Betroffenen adäquate Hilfe in Form einer wissenschaftlich fundierten und individuell angepassten Behandlung, um dauerhaft Gewicht zu reduzieren“, ergänzt der Leiter der Abteilung Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel der Medizinischen Klinik 1 am UKSH - Campus Lübeck.

Menschen mit Adipositas leiden zudem unter vielen körperlichen Folgen. So haben Betroffene ein besonders hohes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. „Sie haben sechs- bis zehnmal so häufig Typ-2-Diabetes wie Normalgewichtige“, so Meyhöfer. Adipositas ist zudem Mitverursacher für gesundheitliche Folgen wie Fettleber, Bluthochdruck oder Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer COVID-19-Infektion. Adipositas verkürzt je nach Schweregrad das Leben um bis zu zehn Jahre. Die DAG und DDG machen schon seit Langem darauf aufmerksam, dass sich viele dieser frühzeitigen Todesfälle durch verhältnispräventive Maßnahmen verhindern ließen.

Maßnahmen wie eine Besteuerung ungesunder Lebensmittel, verbindliche Qualitätsstandards für die Kita- und Schulverpflegung oder ein Verbot von an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke sind aus Sicht der Fachgesellschaften ein wichtiger Schritt zur Eindämmung der Adipositas. „Außerdem braucht es ein strukturiertes Behandlungsprogramm zur Behandlung der Adipositas“, sagt Prof. Dr. med. Jens Aberle, designierter Präsident und Vizepräsident der DAG. Im Rahmen eines solchen Disease Management Programms (DMP) Adipositas hätten Betroffene die Möglichkeit einer kontinuierlichen, strukturierten, qualitätsgesicherten Versorgung und Behandlung in einem multimodalen- und multiprofessionellen Behandlungssetting über alle Sektoren der Versorgung im Gesundheitssystem hinweg. „Ein solches DMP würde die Versorgung von Menschen mit Adipositas deutlich verbessern und damit die Zahl der Neuerkrankungen an Diabetes Typ 2 reduzieren“, ergänzt Aberle.

Quelle: Pressemeldung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vom 26. Oktober 2021Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG): Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9200 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als acht Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Diabetes
    BVND zum GVSG: Geplantes Gesetz bedroht Existenz der Schwerpunktpraxen

    Der Bundesverband Niedergelassener Diabetologen e.V. (BVND) sieht im aktuellen Referentenentwurf des Gesundheitsversorgungs-Stärkungsgesetzes (GVSG) die Gefahr, dass die Existenz vieler Diabetologischer Schwerpunktpraxen bedroht sei und sich die Versorgung von schwer Erkrankten verschlechtert.

    Artikel17.06.2024

    Mehr lesen
  • Volkskrankheiten
    HKE, Diabetes, Adipsoitas: Volkskrankheiten ganzheitlich bekämpfen

    Gesundheitsminister Lauterbach will einen Gesetzentwurf zur Stärkung der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) vorlegen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) begrüßt die Initiative, allerdings greife ein selektives Maßnahmenpaket zu kurz. Die DDG weist darauf hin, dass bereits andere Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Adipositas Vorläufer von Herzerkrankungen sein können.

    Artikel01.05.2024

    Mehr lesen
  • Adipositas
    Disease Management Programm Adipositas freigegeben

    Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zum Disease Management Programm (DMP) Adipositas zum 1. April 2024 freigegeben. Sobald der Beschluss in Kraft ist und die Details, beispielsweise zu Schulungsprogrammen, geregelt sind, können die Krankenkassen mit Praxen und Krankenhäusern Verträge zu dem neuen DMP aushandeln.

    Artikel09.04.2024

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Webinar
    ESG Seminar | Implementierung der WEEE-Richtlinie

    Die europäische Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE-Richtlinie) wird in Deutschland durch das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) umgesetzt. Beide regeln das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten. Sie zielen auf die Abfallvermeidung und das Stärken der Wiederverwertung und nehmen dabei Hersteller und Vertreiber...

    Seminardigital
    25.07.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Nachhaltigkeit

    Zur Veranstaltung: Implementierung der WEEE-Richtlinie
  • Case-Study-Workshop
    MedTech-Marketing

    Die Digitalisierung, die Internationalisierung der Märkte und der Wettbewerbsdruck haben einen großen Einfluss auf das Marketing eines Unternehmens. Produkt- und Marketingmanager:innen haben somit eine Schlüsselrolle für den Unternehmenserfolg. Die richtige Strategie entwickeln, Produktvorteile erkennen und im Zusammenspiel mit Agenturen an Entscheidungsträger:innen und Kundschaft...

    Workshopon-site
    Berlin, 19.09.2024 09:00 - 17:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: MedTech-Marketing
  • Branche
    BVMed-Jahrespressekonferenz und Medienseminar

    Zu Beginn des 25. Berliner Medienseminars stellt der BVMed im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Ergebnisse seiner aktuellen Herbstumfrage 2024 zur Lage der MedTech-Branche vor. Daraus abgeleitet werden erforderliche Maßnahmen, um den MedTech-Standort Deutschland zu stärken. Im Anschluss steht die medizinische Versorgung der Zukunft im Fokus: sicher, effizient und datengetrieben....

    Konferenzhybrid
    22.10.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: BVMed-Jahrespressekonferenz 2024 und 25. Berliner Medienseminar (hybrid)

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen