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 - Diabetes Sensor-basierte Glukosemessung bewährt sich im Alltag

ArtikelBerlin, 25.03.2019

Der Einsatz des sensor-basierten Glukose-Messsystems FreeStyle Libre hilft Diabetes-Patienten dabei, ihre Therapie deutlich zu optimieren. Nach Studiendaten aus dem Therapie-Alltag sinkt dabei ihr Risiko für prolongierte Hypoglykämien; außerdem verbessert sich die Glukosekontrolle.

Das zeigen Ergebnisse aus drei Real-World-Studien, die auf Postern bei der 12. Konferenz für „Advanced Technologies & Treatments for Diabetes“ (ATTD) in Berlin vorgestellt worden sind. Für die Studien wurden Datensätze von fast 500.000 Verwendern des Systems ausgewertet.

Mit dem Messsystem bleibt Patienten das Fingerstechen zur konventionellen Blutzuckermessung weitgehend erspart. Sie messen vielmehr den Gewebezucker kontinuierlich mit einem Sensor unter der Haut an der Rückseite des Oberarms. Die Werte müssen die Patienten dabei regelmäßig mit einem Scanner auslesen. Nach den Studiendaten reduziert sich die Zeit mit hyperglykämischen oder hypoglykämischen Glukosewerten im Tagesverlauf, wenn Patienten ihre Glukosewerte häufig scannen.

Häufige Scans, besserer HbA1c

In der ersten Studie wurden Daten von über 470.000 Nutzern aus 26 Ländern analysiert:

  • Die Nutzer scannten pro Tag im Schnitt Zwölfmal ihre Glukosewerte. Verglichen wurden Patientengruppen mit den wenigsten Scans (3,6/Tag) sowie den häufigsten (39,5/Tag).
  • Die geschätzten HbA1c-Wert lagen bei Patienten mit den häufigsten Scans im Schnitt bei 6,7 Prozent, bei den seltensten Scans bei 8,2 Prozent.
  • Zeiten mit schweren Hypoglykämien (<54 mg/dl) waren bei den häufigsten Scans im Schnitt um 31 Prozent kürzer als bei den wenigsten Scans (23,7 vs. 34,2 Minuten/Tag).
  • Hyperglykämiezeiten (>240 mg/dl) verringerten sich bei den häufigsten Scans auf 2,2 h/Tag, bei den seltensten Scans betrugen diese 6,0 h/Tag. Je häufiger gescannt wurde, desto länger lagen die Glukosewerte zudem im Zielbereich (16,8 h vs. 11,7 h/Tag).

Kontroll-Scan nach Hypo-Alarm

Bei Hypoglykämie-Alarm (zwei Werte <70 mg/dl binnen 15 Minuten) sinkt bei einem weiteren Scan in der Stunde danach das Risiko für lang andauernde schwere Hypoglykämien (≥120 Minuten unter 54 mg/dl). Das ergab eine Studie mit über 40.300 Nutzern: Im Schnitt kontrollierten die Patienten hier ihre Glukosewerte binnen 57 Minuten nach dem Alarm, dabei hatten 2,9 Prozent der Patienten eine schwere verlängerte Hypoglykämie.

Die Rate war bei den Patienten, die weniger als eine Stunde bis zum Kontroll-Scan brauchten, im Schnitt unter 2 Prozent. Das Risiko für schwere prolongierte Hypoglykämien reichte dabei von 1,61 Prozent (Kontrolle binnen 15 Minuten) bis zu 9,65 Prozent (Kontrolle erst nach sechs Stunden).

Wichtige Informationen bieten auch die Trendpfeile, die anzeigen ob die Glukosewerte während des Messzeitraums steigen, sinken oder stabil sind. Besonders vor den Mahlzeiten können Patienten mit den Pfeilen erkennen, ob die Therapie angepasst werden sollte damit postprandiale Hyperglykämien vermieden werden.

Das zeigt eine dritte Studie mit Daten von fast 15.000 Nutzern: Die Daten bestätigen hier die Leitlinien zur Anpassung der Therapie mit Antidiabetika, Ernährung und körperlicher Bewegung (Journal of the Endocrine Society 2018; 2: 1320).

Bessere Infos stärken Patienten

„Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass sich die Patienten stärker für ihre Gesundheit einsetzen, wenn ihnen die richtigen Informationen vorliegen“, wird Dr. Mahmood Kazemi von Abbott in einer Mitteilung seines Unternehmens zitiert. Mit dem System lasse sich die Art und Weise fundamental verändern, wie Betroffene mit ihrem Diabetes umgehen.

Quelle: Ärzte Zeitung online vom 25.03.2019Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

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